Spira Steffie, auch Stefanie, verh. Ruschin; Schauspielerin

Geb. Wien, 2.6.1908

Gest. Berlin, Deutschland, 10.5.1995

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Fritz Spira (1.8.1881-1943); Mutter: Lotte Andresen (1883-1943), Schauspielerin; Schwester: Camilla Spira (1906-1997), Schauspielerin.

LebenspartnerInnen, Kinder: Sohn: Tomas. Ehemann: Günther Ruschin (1904-1963), Schauspieler und Dramaturg, Mitglied der KPD, 1960-1963 im Kulturministerium der DDR.

Freundschaften: Mit Egon Erwin Kisch und dessen Frau Gisl befreundet.

Ausbildungen: 1924 bis 1926 Schauspielunterricht von Heinz Goldberg

Laufbahn: Wuchs in Berlin auf, 1926/27 am Theater von Victor Barnowsky engagiert, 1927 bis 1929 an der Volksbühne in Berlin, 1929/30 am Theater von Robert Klein. Ab 1931 Mitglied der KPD. 1931 Mitbegründerin und bis 1933 Schauspielerin der Truppe 31. Emigrierte 1933 nach Zürich, trat 1934 bis 1938 im Emigrantenkabarett „Die Laterne“ in Paris auf. 1934 wollte sie in die Sowjetunion emigrieren, erwartete jedoch ein Kind und konnte sich diese Reise, da sie nicht arbeiten konnte, nicht leisten. War 1939 bis 1941 mehrmals interniert. Emigrierte 1941 nach Mexico City. War 1943 bis 1946 wieder schauspielerisch tätig. Mitglied der 1941 gegründeten Exilorganisation ARAM (Acción Republicana Austriaca de México). Diese, als überparteiliches Bündnis gegründete Organisation, sah ihre Aufgabe darin, eine Interessensgemeinschaft gegenüber den mexikanischen Behörden zu schaffen, politische Konzepte für die Zeit des Exils und für das Nachkriegsösterreich zu entwerfen und österreichisches Kulturgut zu pflegen. Ging 1947 nach Ostberlin, unterrichtete 1847 bis 1958 an einer Schauspielschule, war 1947/48 am Deutschen Theater engagiert, 1951 bis 1953 am Theater am Schiffbauerdamm und ab 1953 an der Volksbühne.

Qu.: Literaturhaus/Exilbibliothek.

W.: „Rote Fahne mit Trauerflor“ (1990), „Trab der Schaukelpferde. Aufzeichnungen im Nachhinein. Autobiografie“ (1991), „Erinnerung an einen Freund. In: Servus, Kisch! Erinnerungen, Rezensionen, Anekdoten“ (1985)

L.: Bolbecher/Kaiser 2002, Dokumentationsarchiv 2002, ÖNB 2002, Trapp/Mittenzwei 1999