Schütz Berta, verh. Pauli; Journalistin

Geb. Wien, 29.11.1878

Gest. Wien, 15.11.1927

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Friedrich Schütz (†1908), Schriftsteller und Redakteur der „Neuen Freien Presse“.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1899 Heirat mit Wolfgang Josef Pauli (1869-1955), Mediziner, habilitierte sich 1898 an der Universität Wien für Innere Medizin, war jedoch später Professor für physikalisch-chemische Biologie. Er gilt in seinen Forschungen und Publikationen (u. a. „Elektrochemie der Kolloide“, gem. mit E. Válo, 1929) als Pionier der Kollodichemie. Ging 1938 nach Zürich ins Exil; Sohn: Wolfgang Ernst Pauli (1900-1958), Professor für theoretische Physik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Wurde u. a. 1945 für die Entdeckung des nach ihm benannten Ausschlussprinzips im Bau der Atome mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Tochter: Hertha Pauli, verh. Behr (1906-1973), Schriftstellerin und Schauspielerin. Verfasste über ihren Weg ins Exil das bewegende autobiografische Buch „Der Riß der Zeit geht durch mein Herz“ (1970).

Ausbildungen: B. Sch. erhielt, bedingt durch die Berufe ihrer Eltern, eine literarisch-künstlerische Bildung. Sie absolvierte nach der Geburt ihres Sohnes das klassische Gymnasium.

Laufbahn: B. Sch. trat als Journalistin einerseits mit theaterkritischen Arbeiten und historischen Essays (etwa zur Französischen Revolution) hervor, andererseits aber auch mit Beiträgen zu politischen Fragestellungen − als Pazifistin und insbesondere zur Frauenbewegung, deren Bedeutung sie wiederholt hervorhob. Als Sozialistin setzte sie sich im Wahlkampf 1919 ein und rief in engagierten Artikeln in der „Arbeiterzeitung“ die Frauen zur Wahl der sozialdemokratischen Partei auf.

biograph. Mitteilungen, Hinweise: Mitteilungen Renate Flich, Wien.

Qu.: Tagblattarchiv, WStLa.

W.: „Werden und Wirken des Bürgerministeriums. Hg. v. F. Schütz“ (1909), „Mädchenerziehung und Kampf ums Dasein“ (1911), „Die Frauen der Revolution. In: Neue Freie Presse, 15.3.1914“, „An die bürgerliche Frau. In: Arbeiterzeitung, 2.2.1919“, „Ueberläufertum. Ebd., 11.2.1919“. Zahlreiche weitere Beiträge in „Neue Freie Presse“, „Arbeiterzeitung“

L.: ÖBL, AZ 18.11.1927, Der Tag 17.11.1927, NFP 16., 17.11.1927, NWJ 17.11.1927, www.onb.ac.at/ariadne/