Schröder Wilhelmine

Ps. Schröder-Devrient; Sängerin

Geb. Hamburg, Deutschland, 6.12.1804
Gest. Coburg, Thüringen (Deutschland), 26.1.1860

Herkunft, Verwandtschaften: Schauspielerfamilie; Mutter: Sophie Schröder (1781-1868); Vater: Friedrich Schröder (1759-1818).

LebenspartnerInnen, Kinder: 1823 Heirat mit Carl Devrient, Schauspieler; 1847 Heirat mit David Oskar v. Döring; 1850 Heirat mit Heinrich von Böck, Gutsbesitzer aus Livland.

Freundschaften: Befreundet mit den Komponisten C. M. v. Webern und Richard Wagner.

Ausbildungen: Von der Mutter zur Schauspielerin ausgebildet; Gesangsunterricht bei Therese Grünbaum (Müller), Giulio Radicchi und Giuseppe Mozatti; in Dresden weiterer Unterricht bei Johann Aloys Miksch.

Laufbahn: Begann ihre Bühnenlaufbahn mit vier Jahren und kam als Kinderdarstellerin über Hamburg, Prag nach Wien, wo sie zusammen mit ihren Schwestern ab 1815 dem von Horschelt geleiteten Kinderballett im Theater an der Wien angehörte. 1819 debütierte sie am Wiener Burgtheater und trat dort in verschiedenen Rollen auf. 1821 trat sie erstmals als Sängerin am Wiener Kärntnerthortheater auf. Mit ihren Auftritten erlangte sie die Zuneigung des Wiener Publikums und 1822 die Anerkennung des Komponisten v. Webern für ihre Agathe in seinem „Freischütz“. Der Gipfel ihrer Wiener Laufbahn war „Fidelio“, in dem sie als Leonore auftrat, eine ihrer berühmtesten Rollen. 1823 nahm sie ein Engagement in Dresden an und blieb bis zu ihrem Bühnenabschied 1847 an der Dresdner Hofoper. Sie zählte zu den bedeutendsten Sängerinnen der Operngeschichte. Sie gab zahlreiche Gastspiele und besuchte zwischen 1828 und 1836 mehrmals Wien. In Paris (1830-32) und London (1832-37) erfuhr sie hohe Ehrungen. Ihr zweiter Ehemann stellte sich als Betrüger heraus. Es folgte der finanzielle Zusammenbruch. 1849 beteiligte sie sich am Dresdner Maiaufstand und wurde zeitweise verhaftet. Bereits zwei Jahre nach ihrer dritten Heirat – sie war mit ihrem Ehemann nach Livland gezogen – kehrte sie nach Deutschland zurück und trat ab 1956 wieder in der Öffentlichkeit auf. Bis 1859 wirkte sie als Konzertsängerin und widmete sich insbesondere den Liedern Schuberts und Schumanns.

Werke

Ihr wird der zweiteilige erotische Roman „Memoiren einer Sängerin“ zugeschrieben. Die heutige Forschung geht davon aus, dass tatsächlich der erste Teil von ihr stammt, der zweite jedoch hinzugefügt wurde.

Literatur / Quellen

L.: ÖBL, Wagner 1995, Wikipedia

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