Schratt (Maria) Katharina

verh. Kiss von Ittebe; Schauspielerin

Geb. Baden, NÖ, 11.9.1853
Gest. Wien, 17.4.1940

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Anton Schratt, wohlhabender Kaufmann in Baden, NÖ; Enkelin von Johann Chrysostomus Schratt (1773-1851), Wund- und Kurzarzt.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1879 Heirat mit Baron Nikolaus Kiss v. Ittebe (†1909), trennte sich 1880, jedoch ohne Scheidung; 1880 Geburt ihres einzigen Sohnes.

Freundschaften: K. Sch. war befreundet mit bedeutenden Persönlichkeiten wie Hans Gf. Wilczek, Kg. Ferdinand von Bulgarien und dem Schauspieler Girardi. Ab 1883 Freundschaft mit Kaiser Franz Joseph, die ab 1886 auch von Kaiserin Elisabeth diskret gefördert wurde. Über tausend Briefe des Kaisers an seine „Freundin“ dokumentieren die trotz aller Vertrautheit doch distanzierte Beziehung des Paares. Während Franz Joseph I. durch K. Sch. etwas Häuslichkeit gewann und in Berührung mit eher liberalen bürgerlich-intellektuellen und künstlerischen Kreisen kam, wurde K. Sch. durch ihn zu einer der reichsten Frauen der Monarchie. Nach dem Tod ihres Ehemannes, 1909, erfüllte sich die Hoffnung auf eine spätere Heirat mit dem Kaiser nicht, die freundschaftliche Beziehung dauerte aber bis zu dessen Tod. K. Sch.s Diskretion blieb nach dem Tod des Kaisers vorbildlich und war auch durch beträchtliche Zeitungsangebote nicht zu erschüttern.

Ausbildungen: Ausbildung als Schauspielerin an der Eduard Kierschnerschen Theaterakademie in Wien.

Laufbahn: K. Sch. debütierte 1872 als jugendliche Naive am Berliner Hoftheater und konnte u. a. in der Titelrolle von Sigmund Schlesingers „Die Gustel von Blasewitz“ aber auch als Marianne in Goethes „Die Geschwister“ und als Kleistsches Käthchen überzeugen. Ab 1873 spielte sie am Wiener Stadttheater (Antrittsrollen: Käthchen und Marianne), wo sie von Laube, dem sie drei Direktionsperioden treu blieb (dazwischen ein längeres Gastspiel in St. Petersburg), sehr gefördert wurde. Nach der Trennung von ihrem Mann setzte sie ihre Schauspielerkarriere fort. Nach Gastspielen, u. a. am Dt. Theater in New York, wurde sie 1883 ans Wr. Hofburgtheater engagiert, wo sie bis 1900 verblieb. Danach trat sie auf gelegentlichen Gastspielen auf, so 1903 am Dt. Volkstheater als Kaiserin Maria Theresia in Schönthans „Maria Theresia“. In dieser Rolle sorgte sie für Aufsehen, da sie die ihr vom Kaiser geschenkten Juwelen trug. Im Alter reiste K. Sch. viel und widmete sich dem Tierschutz.

Ausz., Mitglsch.: 1887 Hofschauspielerin, ab 1893 lebenslängliches Mitglied des Burgtheaters.

Werke

Literatur / Quellen

Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).

L.: Bourgoing1964, Czeike Bd. 5, 2004, Die Frau im Korsett 1984, Hamann 1996, Haslip 1998, Holub 1967, Kürenberg 1941, Mailler 1947, Markus 1982, ÖBL, www.aeiou.at

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