Schlamme Martha
Geb. Wien, 25.9.1923 (gab sich laut „Österreicher in Hollywood“ jünger aus)
Gest. Jamestown, New York, USA, 6.10.1985
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Restaurateur Meier Haftel; Mutter: Gisa Braten, beide emigrierten 1938 nach Großbritannien.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Hans Schlamme, ca. 1952 geschieden. In zweiter Ehe verheiratet mit dem Rechtsanwalt Mark Lane, 1966 geschieden.
Ausbildung: Studierte Klavier und lernte jüdische und deutsche Lieder von ihrer Familie. Sie besuchte eine öffentliche und eine jüdische Schule in Wien. Sie setzte in England ihre Ausbildung fort. Im Camp studierte sie Englisch und absolvierte eine Sekretärinnenausbildung. Inspiriert von den Auftritten der isländischen Sängerin Engel Lund entschied sie sich später eine musikalische Laufbahn einzuschlagen. Mit Büroarbeit finanzierte sie sich ab 1940 Klavier- und Gesangsunterricht, unter anderem bei F. Rauter und E. Heim. In den USA setzte sie ihr Gesangsstudium fort und nahm Schauspielunterricht bei L. Donath und Uta Hagen.
Laufbahn: M. Sch. emigrierte 1938 über Strasbourg nach Großbritannien und war 1940/41 (1939) auf der Isle of Man als „enemy alien“ interniert. Sie spielte im Players Theatre in London und bei der BBC. Zusammen mit dem Chor von „Young Austria“ trat sie bei einem Young Austria-Konzert am 9.6.1943 in der Londoner Conway Hall auf. 1948 ging sie in die USA. Sie tourte als Sängerin und Schauspielerin durch die USA, trat in Kabaretts und Broadway-Bühnen auf, ab 1966 mit Alvin Epstein als Partner. Sie war unter anderem Ensemblemitglied des Guthrie Theatre in Minneapolis. Sch. unterrichtete ab 1971 an verschiedenen Einrichtungen, wie der Philadelphia Music Academie und am Mannes College in New York. Ab 1978 war sie aktives Mitglied des Aspen Music Festivals. Sie sang in einem Dutzend Sprachen, unter anderem jiddische Volkslieder und Weill/Brecht-Songs, die besonders zu ihrem großen Bekanntheitsgrad beitrugen.
Ausz.: An der Circle in the Square Theater School, wo sie unterrichtet hatte, wurde ein nach ihr benanntes Stipendium (das „Martha Schlamme Scholarship“) eingerichtet.
Werke
Literatur / Quellen
Qu.: Judaica-Archiv/ÖNB..
L.: Dokumentationsarchiv 1992, Röder/Strauss 1980-1983, Trapp/Mittenzwei 1999, Ulrich 2004, http://ljlehrman.artists-in-residence.com/, http://jwa.org/encyclopedia/