Scherer Marie

Ida Maria, verh. Sonnenthal; Krankenpflegerin

Geb. Berlin, Preußen (Deutschland), 28.4.1884
Gest. Bîr-es-Seba, Palästina (Beersheba/Beer Sheva, Israel), 9.9.1916

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Wilhelm Scherer (1841-1886), Germanist; Mutter: Maria Scherer, geb. Leeder, Sängerin.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1905 Heirat mit Horace Sonnenthal (1884-1918), Facharzt in Mürzsteg, Steiermark.

Laufbahn: Nach ihrer Heirat eignete sich M. Sch. systematisch die Kenntnisse der Heilkunde und Krankenpflege an und assistierte ihrem Gatten sogar bei chirurgischen Eingriffen. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges übernahm ihr Mann als Chefarzt eine Rot Kreuz-Abteilung an der serbischen Grenze, wohin sie ihm im November 1914 als freiwillige Pflegerin folgte. Neben ihrer Tätigkeit als Armeeschwester begann sie mit der Aufzeichnung ihrer Erlebnisse an der Front, die gemeinsam mit ihren Briefen ein sehr deutliches Bild von der Tätigkeit der Ärzte und Schwestern an der serbischen, bulgarischen und türkischen Front geben. 1916 meldete sie sich als Armeeschwester auf Kriegsdauer bei den von Erherzogin Maria Theresia geschaffenen Sanitätsanstalten für Syrien. Der Krieg führte sie von Anatolien über den Taurus nach Jersualem, wo sie Sven Hedin kennenlernte. Sie wurde nach Beer Sheva entsandt, wo sie allein ein Feldspital leitete. Dort erkrankte sie an Cholera, an der sie auch starb.

Werke

„Ein Frauenschicksal im Kriege. Briefe und Tagebuch-Aufzeichnungen. Hg. v. H. v. Sonnenthal“ (1918)

Literatur / Quellen

Qu.: Teilnachlass Wilhelm Scherer: Staatsbibliothek zu Berlin-Preußischer Kulturbesitz.

L.: Bettelheim 1921, Blauert 1930, ÖBL, Scherer 1963, Wolff 2004, NFP 3.3.1917, 26.10.1918, http://www.onb.ac.at/sichtungen/

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