Scherer-Hönigsberg Klara
Geb. Wien, 1.2.1879
Gest. Wien, 20.6.1942
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Paul Hönigsberg, Arzt; Mutter: Emma Hönigsberg geb. Breuer (1851-1927), Frauenrechtsaktivistin, Mitbegründerin des österreichischen Frauenstimmrechtskomittees; Schwester: Margarete Hilferding, geb. Hönigsberg.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verh. mit Eduard Scherer, Maschinenbauingenieur; Töchter: Margarethe und Eva.
Ausbildungen: Studium der Medizin in Wien, 1904 Promotion.
Laufbahn: K. Sch.-H. war jüdischer Herkunft, wurde jedoch durch ihre Eheschließung mit Eduard Scherer nach damaligem Eherecht, das keine interreligiösen Ehen erlaubte, evangelisch (List 2006, S.62). Im Jahr 1904 trat sie in die Ärztekammer ein. Sie ging zunächst mit den beiden Töchtern nach Pilsen, wo ihr Ehemann bei den Skodawerken angestellt war. Hier durfte K. jedoch aufgrund ihrer jüdischen Herkunft nicht als Ärztin arbeiten. Als die Familie zudem Wien vermisste, kehrte sie dorthin zurück. In Wien fand sich nie wieder ein gleichwertiger Arbeitsplatz. Eduard Scherer arbeitete großteils freiberuflich, sodass vor allem K. den kontinuierlichen Lebensunterhalt verdiente. Ihre Ordination befand sich um 1910 in Wien 17, Hernalser Hauptstr. 38. K. Sch.-H. starb am 20.6.1942 an einer Krebserkrankung. Im selben Jahr wurde ihre Schwester Margarethe Hilferding und deren Sohn Karl sowie ihr Bruder Otto Hönigsberg von den Nationalsozialsten aus rassistischen Gründen ermordet. Ihre Töchter überlebten den Nationalsozialismus; Eva ging nach Britisch-Indien, Margarethe lebte zuerst in Österreich und später in Norwegen, wie auch ihr Ehemann.
Werke
Inhaltsverzeichnisse Historischer Frauenzeitungen (ÖNB) – einige Artikel.
Literatur / Quellen
Qu.: ÖBL-ÄrztInnenprojekt, IKG-Friedhofsdatenbank. Biograf. Informationen: Margit Franz.
L.: Feikes 1999, List 2006, Sablik 1968, Stipsits 2000, http://www.onb.ac.at//ariadne/ (Eintrag ihrer Schwester M. Hilferding-Hönigsberg)