Savoyen-Carignan Maria Theresia von

Herzogin, geb. Prinzessin Liechtenstein; Gründerin eines Stiftes

Geb. Schwarzkosteletz, Böhmen (Kostelec nad Černými lesy, Tschechien), 11.5.1694
Gest. Wien, 20.2.1772

Herkunft, Verwandtschaften: Vierte Tochter von Hans Adam I., Fürst von Liechtenstein und Edmunda Maria Theresia, geb. von Dietrichstein-Nikolsburg.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1713 Heirat mit Prinz Thomas Emanuel von Savoyen-Carignan (1687-1713), einem Neffen Prinz Eugens.

Laufbahn: Bereits 1729 verwitwet, verfügte T. S.-C. über ein großes Vermögen, das sie für diverse wohltätige Zwecke verwendete. Auf ihren Gütern hob sie die Leibeigenschaft auf und förderte das Schul- und Spitalswesen 1756 stiftete die Herzogin die Savoyensche adelige Ritterakademie, die 1778 im Theresianum aufging. Neben vielen anderen Legaten bestimmte sie in ihrem Testament von 1769, in dem sie den Fürsten Alois Liechtenstein zu ihrem Universalerben einsetzte, ein adeliges weltliches Fräuleinstift. Die 20 Stiftsdamen sollten von altem Adel, bei der Aufnahme zwischen 15 und 40 Jahre alt sein, nicht mehr als 4000 Gulden Vermögen besitzen und Waisen oder vaterlos sein. Sie wohnten im Stiftsgebäude, hatten Andachtsübungen zu verrichten und schwarze Kleidung mit dem Ordenszeichen zu tragen, durften aber ausgehen, verreisen und sogar heiraten. Ursprünglich stand dem Stift eine Oberin vor, seit der Zeit Kaiser Josephs II wählten die Stiftsdamen 3 Regentinnen. Als Stiftungshaus diente das ehemalige Wohnhaus der Herzogin in der Johannesgasse 15 in Wien Innere-Stadt. Nach dem Ableben der Stifterin erhielt es von Maria Theresia am 21. Juli desselben Jahres „das Installirungspatent und Statuten“. Dem Savoyschen Stift stand eine Äbtissin vor, der mittels Diplom Maria Theresias vom 9. Juli 1772 der Fürstentitel verliehen worden war.

Werke

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