Sasso Käthe
Geb. Wien, 18.3.1926
Gest. 15.4.2024
Herkunft, Verwandtschaften: Aus burgenländisch-kroatischer (nach anderen Angaben tschechischer) sozialdemokratischer Familie.
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Josef Sasso, Widerstandskämpfer.
Laufbahn: K. S.s Eltern arbeiteten nach dem „Anschluss“ im Widerstand. Sie sammelten Geld und Lebensmittelmarken für Inhaftierte und stellten in ihrer Wohnung Flugzettel her. Der Vater wurde zur Wehrmacht eingezogen. Die Mutter wurde schwer krank. K. S. übernahm nach dem Tod ihrer Mutter als 15-jährige Schülerin deren politische Arbeit, war in der Roten Hilfe aktiv und arbeitete bei der Herstellung und Verteilung illegaler Flugschriften mit. Gehörte der Gruppe um den KP-Funktionär Neustadtl an. Wurde im August 1942 verhaftet. Nach ihrer Verhaftung wurde sie in der Roßauer-Kaserne in Einzelhaft genommen und brutalen Verhören durch die Gestapo unterzogen. Dennoch gab sie niemanden preis. Bis zur Verhandlung im April 1944 blieb sie im Gefängnis Schiffamtsgasse und im Landesgericht in Haft. Danach Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf. Im Oktober 1944 wurde sie ins KZ Ravensbrück transportiert, wo sie bis zur Befreiung inhaftiert war. 1945 kehrte sie zu Fuß nach Österreich zurück. Sie heiratete den Widerstandskämpfer Josef Sasso und war in dessen Spenglerei tätig. K. S. ist als Zeitzeugin in Schulen tätig und engagiert sich u. a. für den Erhalt und die Pflege der Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof, dem Bestattungsort vieler hingerichteter WiderstandskämpferInnen.
Ausz.: Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien
Werke
Literatur / Quellen
L.: Baier 1987, Berger 1985, Steinthaler 2008