Rohs Mart(h)a, verh. Liewehr; Opern- und Konzertsängerin
Geb. Saarbrücken (im Saarland, Deutschland), 2.9.1909
Gest. Wien, 27.7.1963
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Fred Liewehr (1909-1993), Schauspieler und Sänger. Sohn: Florian Liewehr (geb. 1945), Schauspieler.
Ausbildungen: Nach ersten musikalischen Unterricht durch ihren Vater erhielt sie eine Gesangsausbildung in Paris, Leipzig und Saarbrücken.
Laufbahn: R. begann ihre Laufbahn als Konzertsängerin, wandte sich jedoch dann der Bühne zu und debütierte 1932 in Aachen. Es folgten Engagements in Heidelberg, 1933-1934, und Zürich, 1934-1936, und im Anschluss daran bis 1944 an der Staatsoper Dresden. Hier verkörperte sie unter anderem 1938 in der Uraufführung von Richard Strauss‘ „Daphne“ die Rolle der 2. Magd. 1937 debütierte sie an der Wiener Staatsoper und war vom darauffolgenden Jahr an gleichzeitig auch Mitglied dieses Hauses, an dem sie besonders in den 1940er Jahren zu den gefeierten Sängerinnen im Mezzosopran- und Altfach zählte. Ab 1938 trat sie bei den Salzburger Festspielen auf, etwa in ihren beiden Glanzrollen, dem Cherubino in Mozarts „Le nozze di Figaro“ und dem Octavian in Strauss‘ „Der Rosenkavalier“, später auch bei den Bregenzer Festspielen. Als Strauss-Sängerin verkörperte sie unter anderem die Clairon in „Cappricio“ und den Komponisten in „Ariadne auf Naxos“, als Mozart-Darstellerin Dorabella in „Cosi fan tutte“ oder Sesto in „La clemenza di Tito“, weiters gehörten Grimgerde in Wagners „Die Walküre“ oder Clarisse in Prokofjevs „Die Liebe zu den drei Orangen“, um einige zu nennen, zu ihrem Repertoire. R. absolvierte von Wien aus erfolgreiche Gastspiele an führenden europäischen Opernhäusern, u. a. an der Mailänder Scala und der Covent Garden Opera in London sowie in München, Paris, Brüssel, Amsterdam und Rom und trat auch als Konzert- und Liedsängerin hervor. Eine schwere Erkrankung zwang sie in den 1950er Jahren zunehmend, sich von Konzertpodium und Bühne zurückzuziehen; ihr letzter Auftritt an der Wiener Staatsoper erfolgte 1959. M. R.s ausdrucksvolle, dunkel timbrierte Stimme ist auf wenigen (Archiv-)Schallplattenaufnahmen festgehalten.
Ausz.: Titel Kammersängerin; Verkehrsflächenbenennung in Wien 13: „Martha-Rohs-Weg“.
L.: Hackenberg/Herrmann 1985, Kutsch/Riemens 2003, Láng 2006, Mazakarini 2005, The New Grove Dictionary 1992 (1994), Die Presse, 31.7.1963, ÖBL-Online
Elisabeth Lebensaft