Ringler-Kellner Ilse, Elisabeth, verh. Ringler; Lyrikerin, Schriftstellerin und Jugendbuchautorin

Geb. Sarajewo, Bosnien Herzegowina, 9.9.1894

Gest. Salzburg, Sbg., 25.8.1958

Herkunft, Verwandtschaften: Ihr Vater Dr. Hans Kellner war Architekt in Sarajewo. Ilse Ringler-Kellner kam mit 11 Jahren nach Brünn.

LebenspartnerInnen, Kinder: Prof. Sepp Ringler, Maler, illustrierte viele ihrer Bücher und schuf die Umschläge, z. B. „Die Ahnenlandschaft“, „Der liebe Augustin“, „Lieder, Balladen, Legenden“. Tochter: Ilselotte Pavelka, mit dem Neurologen und Psychiater Dr. Robert Pavelka verheiratet.

Ausbildungen: Legte die Matura in Brünn ab, studierte 1913/14 Philosophie an der Universität Lausanne.

Laufbahn: Veröffentlichte in der „Wiener Mode“ und im Brünner „Tagesboten“, lebte seit 1920 in Perchtoldsdorf. Schrieb seit 1923 Lyrik. 1928 gestaltete sie den ersten eigenen Urania-Abend. Trug ihre Werke, v. a. Heimatliteratur, in Radio Wien vor. Während der NS-Zeit war sie sehr produktiv, arbeitete in führenden Kunstzeitschriften und -zeitungen mit und las in Schulen. 1939 wurde ihr Haus in Baden zerstört, dabei wurden zahlreiche Manuskripte vernichtet. Nach 1945 veröffentlichte sie zwar keine Bücher mehr, ihre Gedichte wurden jedoch weiterhin in Zeitungen, Kalendern, Anthologien und Zeitschriften abgedruckt. Ab 1950 lebte sie in Salzburg. In ihrem Buch „Birkhild. Aus der Kampfzeit eines österreichischen BDM-Mädels“ von 1938 erzählt sie autobiografisch von ihren Erlebnissen als BDM-Mädel.

Ausz., Mitglsch.: 1937 Mährische Literaturpreis, ab 1937 Mitglied der NSDAP.

Qu.: Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur, DB NS-Lit. Graz.

W.: „Lieder, Balladen, Legenden“ (1932), „Ahnenlandschaft. Gedichte“ (1934), „ Birkhild. Aus der Kampfzeit eines österreichischen B.D.M-Mädels“ (1938), „Südmährische Heimat. Gedichte“ (1939), „Der liebe Augustin. Wiener Sagen“ (1942), „Das Ahnenhaus“ (1962 =Sudetendeutscher Novellenring 25), „Lebenswanderschaft“ (1963 =Sudetendeutscher Novellenring 33), „Wege der Liebe. Erzählungen und Gedichte“ (1963)

L.: Baur/Gradwohl-Schlacher/Fuchs 1998, Formann 1961, Giebisch/Gugitz 1963, Grimm 1938, Hall/ Renner 1992, Internationales Institut für Jugendliteratur und Leseforschung 1999, Klotz 1996, Pillwein 2000, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Schmidt 1964, Teichl 1951

 

Susanne Blumesberger