Rie Therese, geb. Herz, Ps. L. Andro; Journalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin
Geb. Wien, 1.1.1878
Gest. Wien, 28.7.1934
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Maximilian Herz, Pädiater, Leiter der Wiener Poliklinik in Wien.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1901 Heirat mit Kurt Rie (†1908), Kaufmann; ein Sohn.
Laufbahn: Th. R. wandte sich früh dem literarischen Schreiben zu, das sie nach dem Tod ihres Mannes professionell ausübte, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Sie trat als Musikschriftstellerin und –referentin (u. a. für die „Vossische Zeitung“) für die hohe, ernste, nicht immer populäre Kunst ein und war eine frühe Vorkämpferin für das Werk Pfitzners in Wien. Ihre Romane und Erzählungen sind gekennzeichnet durch klare, fesselnde, sogar kriminalistisch-spannende Darstellungen, die inhaltlich meist vom Theatermilieu ausgehen und dann zu allgemeingültigen Fragestellungen überleiten. Sie war auch engagiert in Frauenfragen. Th. R. übersetzte aus dem Französischen.
Qu.: Briefe, Nachlass H. Pfitzner, Musiksammlung, ÖNB, Wien; Tagblattarchiv (Personenmappe).
W. u. a.: „Die Augen des Hieronymus. Novelle“ (1905), „Lilli Lehmann“ (1907), „ Das offene Tor. (Hugo Wolf). Süddeutsche Monatshefte“ (1908,1909), „Der Tod des Tristan. Drama“ (1911), „Die Komödiantin Dora X.“ (1920), „Marie Gutheil-Schoder“ (1923), „ Der Klimenole. Roman“ (1923), „Das entschwundene Ich“ (1924), „Das Tier im Walde“ (1928), „Vox humana. Das Leben einer Sängerin“ (1928)
L.: BLÖF, Buchegger 2002, Geißler 1913, Giebisch/Gugitz 1964, Kosch 1968, Müller 1929, Nagl/Zeidler/Castle 1899-1937, ÖBL, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982a