Richard Frieda, geb. Raithel Friederike; Schauspielerin

Geb. Wien, 1.11.1873

Gest. Salzburg, Sbg., 12.9.1946

Herkunft, Verwandtschaften: Ihr Vater war Zimmermaler.

LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Fritz Richard (1870-1933), Schauspieler; 2 Töchter, eine Tochter war Malerin, emigrierte nach Frankreich, wurde in ein polnisches Lager deportiert; die zweite Tochter leitete in New York eine Schauspielschule.

Ausbildungen: Wurde in England im Pensionat erzogen, besuchte in Wien eine Theaterschule.

Laufbahn: F. R. begann ihre schauspielerische Laufbahn in Teplitz/Teplice (1897-98) und unterbrach nach ihrer Heirat ihre Bühnenkarriere. Sie setzte sie am Neuen Theater in Berlin 1910 fort. Der künstlerische Durchbruch gelang ihr in den darauffolgenden Jahren am Berliner Theater, das, gemeinsam mit den später angeschlossenen Bühnen, unter der Direktion C. Meinhards und R. Bernauers stand. Sie überzeugte dort vor allem in Stücken Strindbergs und Ibsens. Ab 1925 war sie an verschiedenen Berliner Bühnen (kurzfristig auch in Hamburg), ab 1927 an Reinhardts Deutschem Theater engagiert. Ab 1928 war sie ans Theater in der Josefstadt in Wien verpflichtet (das während des Krieges dem Deutschen Theater Berlin angegliedert war), wo sie vor allem in Mütterrollen auftrat. Besonders beeindruckend war sie als Jedermanns Mutter, die sie 1920, 1921, 1926-37 und 1946 bei den Salzburger Festspielen verkörperte. Auch als Filmschauspielerin tätig. Bereits 1909 von C. Stark für den Stummfilm entdeckt, wirkte sie durch mehr als drei Jahrzehnte in zahlreichen deutschen und österreichischen Stumm- und Tonfilmen in Haupt- und Episodenrollen mit.

biograph. Mitteilungen, Hinweise: Mitteilungen A. Sommer-Matka, Wien.

W.: „Vom Koch- zum Schminktopf. In: Der Souffleur 1, H. 3“ (1921)

L.: Bernauer 1955, BLÖF, Fontana 1948, Fraenkel 1957, Fritz 1968, Gesek/Wladika 1959, Hilpert 1963, Ihering 1947, Kosch 1953, ÖBL