Ratzenböck Anneliese, Ps. Annliese Röck, geb. Polz; Schriftstellerin und Journalistin

Geb. Oftering, OÖ, 18.7.1934

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Polz, Oberlehrer; Mutter: Ottilie, geb. Wurm; Bruder (*1927), Schwester (*1928).

Heiratete 1954 Dr. Josef Ratzenböck (*1929), Politiker; Kinder: Josef (*1955), Anneliese (*1956), vier Enkelkinder.

A. R. besuchte die Volksschule in Bruck an der Aschach, die Hauptschule in Peuerbach, ab 1949 die Lehrerinnenbildungsanstalt der Schulschwestern in Vöcklabruck, legte 1954 die Matura in Vöcklabruck ab. Sie verbrachte die Jugend als Lehrerkind in verschiedenen Orten Oberösterreichs, erhielt wegen Lehrerüberschusses keine Anstellung und war deshalb 1954-1957 beim Finanzamt Linz beschäftigt, ab 1957 freie Mitarbeiterin bei Zeitungen und Zeitschriften, ab 1970 ständige Mitarbeiterin der „Oberösterreichischen Nachrichten“ mit der Kolumne „Nicht für Männer“, die später in „Auch für Männer“ umbenannt wurde; veröffentlicht vor allem Frauenkolumnen und Reisefeuilletons. Sie engagierte sich in der oberösterreichischen Volkskultur und im sozial-karitativen Bereich. Sie begann in den 1960er Jahren das Schreiben zu ihrem Nebenberuf zu machen und verfasste Kurzgeschichten für die Agentur Kalmer in London, woraus sich auch die Mitarbeit bei den „Oberösterreichischen Nachrichten“ und beim Frauenfunk des Radios Oberösterreich entwickelte. 1973 wurde sie vom oberösterreichischen Landesverlag eingeladen ein Kinderbuch zu schreiben, das die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten Oberösterreichs kindgerecht präsentieren sollte. Ab 1976 Obfrau der Österreichischen Goldhauben- und Kopftuchgruppen, arbeitete seit 1993 mit der Oberösterreichischen Caritas zusammen. 1980 gründete sie die erste Frauenselbsthilfegruppe in Österreich, zunächst für Frauen mit Brustkrebs und später eine Tinitusselbsthilfegruppe.

A. R. ist Mitglied der IG Autoren und des Österreichischen P.E.N.-Clubs, war bis 1996 Kuratoriumsvorsitzende der Oberösterreichischen MS-Gesellschaft, Obfrau der Freunde der Caritas, 1996 Goldenes Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich, 2000 Kulturmedaille des Landes Oberösterreich, 2003 Goldenes Ehrenzeichen des Stelzhamerbundes, 2005 Solidaritätspreis der Kirchenzeitung, 2007 päpstliche Auszeichnung.

biograph. Mitteilungen, Hinweise: Korrespondenz mit Susanne Blumesberger am 27.2.2004.

W.: „Abenteuer vor der Haustür. Drei Kinder entdecken Oberösterreich“ (1975), „Der Christbaum. Geschichte und Geschichten“(1985), „Donaunixen und Wassergeister. Die Sagenwelt der Donau von Passau bis Wien“ (1994), „Wie sag ich’s meinem Kinde?“ (1971), „Oberösterreichische Trachten“ (1982), „Die Pracht der Tracht – Ein Leitfaden für Goldhaubenfrauen“ (1985), „Gang durch den Advent Mit Farbtafeln aus den Gemäldesammlungen des Augustiner Chorherrenstiftes St. Florian“ (1989), „Nichts für Männer. Kritisches und Heiteres aus dem Alltagsleben“ (1995), „Mit herzlichen Grüßen Euer Josef Ratzenböck oder Wer glaubt, daß ich nichts zu lachen hatte irrt: Geschichten, Kuriositäten, Anekdoten“ (1996), „Gedankenreise im Advent“ (1998)

L.: Ruiss 1995, Ruiss, 1997, Ruiss 2001

 

Susanne Blumesberger