Prohaska Ulrike, Ps. Barbara Pilger; Schriftstellerin

Geb. Wien, 26.1.1902

Gest. ?

Herkunft, Verwandtschaften: Wuchs in proletarischen Verhältnissen mit zwei Geschwistern und einem verwaisten, in die Familie aufgenommenen Cousin auf. Vater: Oberinspektor bei den Wiener Elektrizitätswerken. Mutter: Küchenhilfskraft. Ende des 1. Weltkrieges Scheidung der Eltern.

Ausbildungen: Volksschule, Gymnasium Wien 8, Albertgasse, das sie 1917 aus Geldnot verlassen musste. Nach einer kleinen Erbschaft der Mutter Sprechunterricht bei einem Schauspieler, 1922-24 Besuch der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, danach Kunstgewerbeschule in Wien, Bildhauerklasse von Prof. Eugen Steinhof. Verdiente sich das Schulgeld durch Nachhilfeunterricht.

Laufbahn: Ging 1929 nach Tirol, kunsthandwerkliche Arbeit in einer keramischen Werkstätte in Kufstein. Mitglied der SDAP. Ging im Sommer 1930 nach Wien, wo sie mit ihrem Bruder ein Haus bezog. 1932 Mitglied des Bundes der Proletarisch-Revolutionären Schriftsteller Österreichs (BPRSÖ). U. P. nahm über Vermittlung der „Roten Hilfe“ illegal in Österreich lebende ungarische Kommunisten in ihre Wohnung auf. Verfertigte Karikaturen von Ständestaatführern, die auf der Straße ausgestreut wurden. 1942 Beschäftigung im Wehrmeldeamt Landeck in Tirol, befasst mit Freistellungen vom Kriegsdienst. Ab November 1945 in Wien, Mitglied der KPÖ. Mitarbeit bei „Stimme der Frau“, „Österr. Volksstimme“, „Österr. Tagebuch“, wo auch Auszüge aus dem unveröffentlichten Roman „Die Welt geht nicht unter“ erschienen. Verfasserin von Kunst- und Theaterkritiken.

Qu.: Sammlung Exenberger. DÖW.

W.: „Bericht der Barbara Pilger. Autobiographischer Roman. Unveröffentlichtes Manuskript DÖW“, „Das Bauerntheater. Erzählungen“ (o. J.)

L.: Bolbecher/Kaiser 2000