Prochazka, Elsa
Architektin
E. P. studierte 1966-1973 an der Technischen Hochschule und an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse von Prof. Ernst Plischke.
1973 gründet sie die Gruppe IGIRIEN mit W. Appelt und E. Kneissl und eröffnet ein eigenes Architekturbüro. Seit Mitte der 80er Jahre ist sie vorwiegend in der Ausstellungarchitektur (Hermesvilla 1988/90, Schloss Ambras 1990, Jüdisches Museum Hohenems 1990/94, Historisches Museum der Stadt Wien) tätig. 1992-1994 gestaltet sie das Volkskundemuseum in Wien neu und ist 1992-1996 auch als Professorin für Entwerfen im Städtebaulichen Kontext an der Gesamthochschule Kassel tätig. Von 1998 bis 2001 ist sie als Visiting Examiner ans University College London Department of Architecture, The Bartlett, bestellt. Seit 2001 ist E. P. Professorin und Leiterin der Studienrichtung „Raum- & Designstrategien“ an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz.
Schwerpunkte ihres Schaffens sind Wohn- und Städtebau, öffentliche Gebäude, Büro- und Industriebau, Museumskonzeption und Ausstellungsdesign, Design und Crossover, corporate architecture.
1994 wurde sie mit dem A. Loos Preis, 1996 mit dem Preis der Stadt Wien für Architektur ausgezeichnet und 2000 mit dem Aluminium-Architektur-Preis. 2004 ehrte sie die Stadt Wien mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land. 2007 erhielt sie den Tiroler Museumspreis und 2008 erneut den Aluminium-Architektur-Preis.
Werke
Realisationen (Auswahl)
1977–1982: Kirchliche Mehrzweckhallen gemeinsam mit Werner Appelt und Franz Eberhard Kneissl als Arbeitsgemeinschaft IGIRIEN
1992–1995: Musikergedenkstätten Wien: Haydn-Wohnhaus, Beethoven-Pasqualatihaus, Johann Strauß-Wohnung, Mozart-Figarohaus, Beethoven Eroika-Haus, Beethoven Probusgasse, Schubert Geburtshaus, Schubert Sterbewohnung, Präsentationskonzept und Neuaufstellung
1994: Margarete-Schütte-Lihotzky-Hof, Wohnbau Wien 21., (Projekt „Frauen-Werk-Stadt“ mit Liselotte Peretti, Gisela Podreka, Franziska Ullmann)
1997: Arnold Schönberg Center Palais Fanto, Wien 3., Ausstellungs- und Veranstaltungsräume, Bibliothek, Archiv, Büroräume
Ausstellungs(mit)gestaltungen (Auswahl)
1984: Kunst mit Eigensinn, Museum des 20. Jahrhunderts Wien (20er Haus)
1988/ 1989: Rudolf. Ein Leben im Schatten von Mayerling, Hermesvilla, Wien
1990/ 1991: Das Bad. Körperkultur und Hygiene im 19. und 20. Jahrhundert, Hermesvilla Wien, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
1990/ 1991: Jüdisches Museum Hohenems, Vorarlberg, Innenausstattung und Museographie (Österreichischer Museumspreis 1991)
2004: Museum der Wahrnehmung, Villa Sinnenreich in Rohrbach in Oberösterreich, Ausstellungsarchitektur[9]
2004: The Visionary Power of Austrian Architecture: Tradition and Innovation, Ausstellung und Vortrag 27. September – 8. November 2004, CUA The Catholic University of America, School of Architecture and Planning, Washington D. C.
2005: a_schau 3. Etappe 12. Oktober 2005 – 31. Dezember 2008, Österreichische Architektur im 20, und 21. Jahrhundert, Architekturzentrum Wien (Katalog)
2008: Architekturbiennale Venedig 13. September – 3. Oktober 2008/Mailand Politecnico di Milano 17. – 30. Oktober 2008
Literatur / Quellen
Feireiss, K. / Commerell, H.-J. (Hg.): Wiener Orte – 19 Arbeiten von Elsa Prochazka, Katalog Galerie Aedes. Berlin, 1996.
Andreas, Z.: Pfarrkirche St. Claret-Ziegelhof. In: Bäumler, A. K. / Zeese, A.: Wiener Kirchenbau nach 1945: Von Rudolf Schwarz bis Heinz Tesar. Technische Universität Wien Abteilung Kunstgeschichte Wien, 2007.
Sarnitz, Au.: Architektur Wien: 700 Bauten. Springer-Verlag, Wien, 2008.