Poppée Dolphine; Graphologin
Geb. Neuhof, Böhmen (Nový Dvůr,Tschechien), 8.9.1865
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Achte Tochter unter 14 Kindern eines Pächters.
Ausbildungen: Lehrerinnenexamen in Prag.
Laufbahn: Übte für kurze Zeit den Lehrerinnenberuf aus. Wirkte später bahnbrechend auf dem Gebiet der Graphologie. Wurde 1890 Mitglied der Graphologischen Gesellschaft in Paris, später auch der Graphologischen Gesellschaft in Berlin. Erhielt nach behördlichen Widerständen in Prag eine Konzession als Graphologin. Fand in Wien, besonders auch durch ihre Protektorin Fürstin Pauline Metternich, Eingang in die besten Gesellschaftskreise. Gab Vorstellungen ihres graphologischen Wissens in Vereinen wie „Concordia“, im Kunstliterarischen Verein sowie in Privatzirkeln. 1897 als erste weibliche Sachverständige beim Wiener Landesgericht vereidigt. Wurde als Expertin in den wichtigsten Prozessen zur Beurteilung von Schriften und Schriftfälschungen beigezogen. Später auch in Deutschland mit viel Erfolg bei Strafbehörden tätig. Erteilte in Agram graphologischen Unterricht an Polizei- und Gerichtsbeamte. Korrespondentin für „La Graphologie“ in Paris, sowie zahlreicher deutscher und böhmischer Zeitungen.
W.: „Das Geheimnis der Schrift“ (1896), „Graphologie“ (1908)
L.: Kosel 1902-1906, Pataky 1898, Planer 1929