Pöch Hella, geb. Helene Schürer von Waldheim; Anthropologin

Geb. Wildalpe, Stmk., 24.5.1893

Gest. Wien, 1.11.1976

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Fritz Schürer von Waldheim, Ausschussrat der Wiener Anthropologischen Gesellschaft (WAG).

LebenspartnerInnen, Kinder: 1. kurz nach der Promotion verheiratet mit Rudolf Pöch (†1921); 2. verheiratet mit Georg Pöch, Mediziner am Gesundheitsamt Salzburg.

Ausbildungen: Ab 1915 Studium der Ethnographie und Anthropologie/Urgeschichte an der Universität Wien, 1919 Promotion.

Laufbahn: 1911 Mitglied der Wiener Anthropologischen Gesellschaft (WAG), 1919-21 Rudolf Pöchs Assistentin am Institut für Ethnologie und Anthropologie der Universität Wien; 1922-24 ehrenamtliche Tätigkeit am Institut, nach der Neubesetzung des Lehrstuhls mit Otto Reche Rückzug vom Institut; 1926 Organisation der sechsten gemeinsamen Tagung der Wiener Anthropologischen Gesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Physische Anthropologie in Salzburg; 1923-45 Ausschussrätin der Wiener Anthropologischen Gesellschaft; nach der Übersiedlung nach Eisenstadt Beschäftigung mit der „Rassenkunde der Juden“, 1934-38 Reisen nach Deutschland, gute Beziehungen zum „Rassenpolitischen Amt der NSDAP“, in der NS-Zeit vom Reichssippenamt autorisierte Rassegutachterin; 1938-1945 Naturhistorisches Museum, Mitarbeiterin bei Ausgrabungen in Hallstadt; nach 1945 als politisch belastet beurteilt, rassenkundliche Studien in Sumbawa besar, Indonesien.

Nach Rudolf Pöchs Tod zusammen mit J. Weninger Arbeit an der Weiterentwicklung der von H. P. formulierten „experimentellen Vererbungslehre“ auf Basis des Mendelismus, während der gesamten Zwischenkriegszeit Auswertung prähistorischer Knochenfunde.

Qu.: Universitätsarchiv, ÖSTA-AVA, WStLa.

W. u. a.: „Anthropologische und vererbungswissenschaftliche Untersuchungen an wolhynischen Flüchtlingsfamilien. Phil. Diss.“ (1919), „Zur Geschichte der Verbreitung des Fladenbrotes in Europa. In: ZS für österr. Volksk. 20/1914“, „Ein Versuch der Deutung der paläolithischen Kommanodostäbe“. In: MAG 46/1916“, „Vorgeschichtliche menschliche Funde aus Stillfried. In: MAG 48, 49/1918, 1919“, „(Pöch, Hella): Die Schädel aus dem ersten Tumulus von Bernhardstal. In: WPZ IX/1922“, „Die Weichteile der Augengegend. In: MAG 54/1924“, „Über Handlinien. In: MAG 55/1925“, „Beiträge zur Anthropologie der ukrainischen Wolhynier. In: MAG 55/1925 u. MAG 56/1926“, „Ukrainische Wolhynier. Archiv für Rassenbilder 3“, „Einiges über vorgeschichtliche Schädel aus Stadt und Land Salzburg. In: MAG 26/1926“, „Beitrag zur Kenntnis des Muskelsystems und einiger Rassenmerkmale der Buschmänner. In: MAG 57/1927“, „Schichtlinien am Schädel. In: Anth. Anz. V/1928“, „Vorläufige Auswertung einer rassenanalytischen Untersuchung an Juden. In: MAG 64/1934“, „Beitrag zur Kenntnis von den fossilen, menschlichen Funden von Lagoa Santa (Brasilien) und Fontezuelas (Argentinien) In: MAG 58/1938“, Über die äthiopide und die gongide Rasse und ihre Verbreitung. In: Anth. Anz. 21/1957“

L.: Dissertationsverzeichnis, Fuchs 1996, Fuchs 2002