Piringer Anna, geb. Graf; Gegnerin des NS-Regimes
Geb. Landl, Stmk., 19.7.1896
Gest. Ravensbrück, Deutsches Reich (Deutschland), 28.2.1944
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Stefan Piringer (1892-1942); Töchter: Anna, verh. Sandfort (*1934), Maria, verh. Hoffmann (*1933), Stefanie, verh. Kissenbeck (*1931), kamen zu Pflegeeltern.
Laufbahn: Das Ehepaar A. und Stefan Piringer gehörte der Glaubensgemeinschaft der Bibelforscher an. 1939 wurden ihnen aus diesem Grund ihre Kinder weggenommen und in Pflege gegeben. Im April 1940 sandte das Ehepaar einen Brief an die Pflegeeltern ihres Sohnes Franz, in dem sie sich nach dessen Befinden erkundigten und zur Rückgabe aufforderten. Der Brief, der religiös argumentiert war und regimekritische Äußerungen enthielt, wurde den Behörden übergeben. A. P. und ihr Mann wurden verhaftet und wegen Teilnahme an einer wehrfeindlichen Vereinigung und Vergehen nach dem Heimtückegesetz vom Sondergericht beim LG St. Pölten zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach Verbüßung der Strafe im Frauenzuchthaus Aichach wurde A. P., nachdem sie sich nach wie vor zu ihrem Glauben bekannte, am 11.4.1942 ins KZ Ravensbrück eingeliefert. Sie verstarb dort am 28.2.1944.
Qu.: Jehovas Zeugen in Österreich, Geschichtsarchiv.
L.: Dokumentationsarchiv 1987