Peter Ilka, geb. Zezulak; Volkskundlerin und Tanzforscherin
Geb. Budapest, Ungarn, 23.8.1903
Gest. Wien, 23.1.1999
LebenspartnerInnen, Kinder: 1932 Heirat mit Dr. Wilhelm Peter, Urheberrechtsexperte.
Ausbildungen: Studium an der Wiener graphischen Versuchslehranstalt, 1923-25 an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, 1926 Lehrdiplom für Gymnastik, Tanz und Akrobatik, Seminare bei Mary Wigman in Dresden.
Laufbahn: 1928 Eröffnung zweier privater Tanzschulen in Wien, 1937-44 Lehrtätigkeit am Reinhardt-Seminar für Tanz, Gymnastik und Akrobatik; 1939-69 Lehrtätigkeit am Konservatorium der Stadt Wien: Ausdruckstanz, Gymnastik, künstlerischer Tanz, Tänzerische Akrobatik, Volkstanz; Leitung der Abteilung für tänzerische Erziehung; choreographische Gestaltung für Tanzstücke jugendlicher Gruppen, die sie in mehreren Tourneen nach Deutschland führte; Märchenspiele, die im Auftrag des Wiener Stadtschulrates für die Wiener Schuljugend von Jugendlichen dargestellt wurden; 15 Jahre lang Opernregie für vier Chöre der Wiener Sängerknaben.
Seit den frühen 1930er Jahren Forschungen in Salzburg zu Volkstanz, Brauchtum, Volkspoesie, Ranggeln; zu vernachlässigten Themen wie Pinzgäuer Zäune, Mistställe; vor allem in den Sommermonaten während ihrer Aufenthalte in Ramseiden (Salzburg); eine der ersten Tanzforscherinnen Österreichs, prägte die folgende Generation der österreichischen Volkstanzforschung.
Ausz.: 1956 Professorentitel; Preise zur Salzburger Volkskultur, Auszeichnungen der Stadt Wien; Raimund-Zoder-Preis, Goldene Ehrennadel der Bundesarbeitsgemeinschaft Österreichischer Volkstanz zum Dank für ihre Aufzeichnungen.
W. u. a.: „Gem. mit Herbert Lager: Perchtentanz im Pinzgau“ (1940), „Tänze aus Österreich“ (1947), „Gaßlbrauch und Gaßlspruch in Österreich“ (1953), „Salzburger Tänze“ (1975), „Der Salzburger Fackeltanz. Zur Geschichte des Tanzes“ (1979), „Das Ranggeln im Pinzgau und verwandte Kampfformen in anderen Alpenländern“ (1981), „Gaßlbrauch und Gaßlspruch in Österreich. Mit einer Verbreitungskarte der Gaßlreimformen“ (1981), „Tanzbeschreibungen – Tanzforschung. Gesammelte Volkstanzstudien“ (1983), „Salzburger Tänze“ (1983). Zahlreiche Artikel u. a. in „Das deutsche Volkslied“, „Wiener Zeitschrift für Volkskunde“, „Volkslied, Volkstanz, Volksmusik – früher: Das deutsche Volkslied“
L.: Brodl 2002, ÖML-Online