Peteani Maria von, geb. Sauer, verh. Peteani von Steinberg; Schriftstellerin

Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 2.2.1888

Gest. Linz, OÖ, 28.7.1960

Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Gisela Sauer, geb. Simon; Vater: Edmund Sauer, Dr.iur., Postbeamter.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1908 Heirat mit Eugen Peteani von Steinberg (1873-1913), Tenor und Gutsbesitzer in Görz. Adoptivtochter: Else Barabas-Sauer, erbte den Nachlass der Schriftstellerin.

Ausbildungen: Bürgerschule und Lyzeum in Linz, Zeichen- und Musikunterricht.

Laufbahn: M. v. P. erhielt „reiche geistige Anregung im Elternhaus“. Während ihrer kurzen Ehe mit dem Tenor Peteani von Steinberg begleitete sie diesen auf seinen Europa-Tourneen und kehrte nach ihrer Verwitwung zu ihrer Mutter nach Linz zurück. Von 1910 bis 1920 arbeitete sie als Zeichnerin, sie entwarf Titelblätter für Zeitschriften, Ansichtskarten, illustrierte Modeblätter und kreierte Exlibris. Sie begann anschließend zu schreiben, um sich und ihre verarmte Familie zu erhalten. Ihre Romane in den 1920er und 30er Jahren, z. T. sog. „Unterhaltungsliteratur“, thematisieren sozialkritisch die Situation der Frau, Frauenarbeitslosigkeit, Prostitution. Von 1926 bis 1938 war M. v. P. ständige Feuilleton-Redakteurin des „Neuen Wiener Tagblatt“, des „Getreuen Eckart“ und der „Deutschen Allgemeinen Zeitung (Berlin)“. Im Nationalsozialismus wurde ihr die Tätigkeit als Schriftstellerin von der Reichsschrifttumskammer untersagt. Nach 1945 verfasste sie außer Romanen auch Hörspiele und Hörfolgen sowie lokale Artikelserien. Sie verfasste auch pseudonyme Sachbücher. Einige ihrer Romane wurden verfilmt.

Ausz.: 1963 Gedenktafel an M. v. P.‘s Wohn- und Sterbehaus in Linz.

Qu.: Nachlass im Stadtarchiv Linz; DB NS-Lit. Graz, Tagblattarchiv (Personenmappe), Informationen von: Mag. Wolf-Erich Eckstein, IKG Wien.

W. u. a.: „Das Glück der Hanne Seebach“ (1920), „Die Liebesleiter. Roman“ (1921), „Der göttliche Kuß. Roman“ (1923), „Frauen im Sturm. Roman“ (1929), „Alexanderstraße 66“ (1933), „Prinzessin Worograd“ (1934), „Spiel um Angelika. Komödie“ (1935), „Das Herz aus Lapislazuli“ (1938), „Franz Lehar. Seine Musik – sein Leben“ (1950), „Es war einmal…in Linz…in Ischl“ (1963)

L.: BLÖF, Fischer-Colbrie 1958, Giebisch 1949, Hacker 1983, Keckeis 1953-54, Kosch 1968, Krackowizer 1931, ÖNB 2002, Rath 1998, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Wikipedia