Pappenheim Eugenie Regina, verh. Ballin; Sopranistin und Wohltäterin
Geb. Wien, 7.2.1842 (1848, 1849)
Gest. Los Angeles, Kalifornien, USA, 11.5.1924
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Albert Pappenheim.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratet Rudolf Ballin (1860-1922), Kaufmann.
Laufbahn: Im Jahr 1866 debütiert sie 17-jährig als Valentine in den „Hugenotten“ von Meyerbeer am Stadttheater von Linz. In den folgenden Jahren führen verschiedene Gastspiele nacheinander nach Leipzig, Wien, Schwerin, Braunschweig, Mannheim und Berlin. Am 20.9.1874 gibt sie in Hamburg, unter B. Pollini, wieder die Valentine. Sie lässt sich in der Stadt nieder und wohnt am Gänsemarkt 59 bei Frau Scholz. E. R. P. gibt in Hamburg diverse Auftritte; sie ist u. a. als Gräfin in „Die Hochzeit des Figaro“, als eine der Damen in „Die Zauberflöte“, Elsa in „Lohengrin“, und als Elisabeth in „Tannhäuser“ zu sehen. Sie schließt sich der von dem berühmten deutschen Tenor Theodor Wachtel zusammengestellten Wachtel Opera Company an und verlässt am 15.9.1875 Hamburg in der ersten Kajüte des Dampfschiffs Gellert, um an der New Yorker Academy of Music aufzutreten. Hier steht sie wieder einmal als Valentine auf der Bühne. E. R. P. genießt großen Erfolg in den USA, kreiert drei wichtige Wagner-Partien für us-amerikanische Erstaufführungen (sie gibt die Senta im „Fliegenden Holländer“, die Brünnhilde in der „Walküre“ und die Irene in „Rienzi“) und gründet ihre eigene Operngesellschaft, die Adams-Pappenheim Opera Company, mit der sie 1888 eine Tournee durch die Staaten unternimmt. In New York heiratet sie den um 18 Jahre jüngeren R. Ballin, der 1882 aus Deutschland in die USA ausgewandert ist. Nach ihrem Ausscheiden wirkt sie als Pädagogin in New York. Nach dem Tod ihres Mannes am 13.5.1922 in New York verlässt sie die Stadt und übersiedelt Ende 1923 nach Los Angeles, wo sie schließlich stirbt. In ihrem Testament vermacht sie zum Angedenken an ihren Mann 10 000 Dollar an die Stadt Hamburg und an die Stadt Wien zugunsten notleidender, sozial bedürftiger Kinder. Auf diese Weise entsteht 1925 die Rudolf-Ballin-Stiftung mit Sitz in Hamburg, die bis heute besteht.
Qu.: Unterlagen zur Geschichte der Rudolf-Ballin-Stiftung (Hamburg).