Orgel Doris, geb. Adelsberg; Kinderbuchautorin und Übersetzerin
Geb. Wien, 15.2.1929
Wurde am 15.2.1929 als D. A. in Wien geboren. Musste nach dem „Anschluss“ die Wiener Volksschule plötzlich verlassen und in eine jüdische Schule wechseln. 1938 floh die Familie, Eltern Erna und Ernst Adelberg und Schwester Lotte, nach Jugoslawien, sieben Monate verbrachten sie in Zagreb. Ab 1939 besuchte D. A. eine Privatschule in Much Hadham, Hertfordshire, England. 1940 kam ihre Familie dann in den USA an, lebte zuerst einige Monate in New York, später in St. Louis und ab 1941 wieder in New York. D. A. besuchte ab 1941 die Hunter High School und ab 1946 das Radcliffe College in Cambridge, Massachusetts, ab 1948 das Barnard College in New York und schloss dort 1950 ihr Studium ab. Sie arbeitete fünf Jahre lang im Verlagswesen, veröffentlichte Nacherzählungen und Übersetzungen bekannter deutscher Märchen, zum Beispiel Werke von Hauff, Grimm, Brentano und Storm. D. O. verfasste später über 40 Bilderbücher und Gedichtbände für Kinder und Jugendliche in Englisch. Sie nahm lange Zeit am Workshop für Kinderbuchautoren „Bank Street Writer’s Lab“ teil. 1949 heiratete sie den späteren Analytiker Shelley Orgel, hat drei Kinder, Paul, Laura und Jeremy und drei Enkelkinder, Willy, Jennifer und Julian. D. O. lebt in New York, sie besuchte Österreich erstmals wieder 1965. D. O. wurde mehrfach ausgezeichnet.
W.: Unter Adelberg, Doris: „Grandma’s Holidays” (1963), „Lizzie’s Twins” (1964), unter Orgel, Doris: „Sarah’s Room“ (1963, dt. „Sarahs Zimmer“, 1970), „Cindy’s Snowdrops” (1966), „The Good-Byes of Magnus Marmelade” (1966), „Cindy’s Sad and Happy Tree” (1967), „In a Forgotten Place” (1967), „On the Sand Dune” (1968), „Whose Turtle?” (1968, dt. „Nina und die Schildkröte“), „Merry, Rose and Christmas-Tree June” (1969), „Next Door to Xanadu” (1969), „Phoebe and the Prince” (1969), „The Uproar” (1970), „The Mulberry Music” (1971), „Batholomew. We Love You” (1973), „A Certain Magic” (1976), „Merry, merry February” (1977, mit dem New York Times Best Illustrated Book Award ausgezeichnet), „The Devil in Vienna“ (1978, dt. „Ein blauer und ein grüner Luftballon“, 1982 unter dem Titel „Der Teufel in Wien“. Dieses Buch erhielt zahlreiche Auszeichnungen: Child Study Association Award, Golden Kite Honor Book Award, American Library Association Notable Book Award, Association of Jewish Libraries Award, Honor Book und 1998 den Phoenix Award Honor Book.), „My War With Mrs. Galloway” (1985, dt. „Mein Streit mit Frau Gallo und wie alles wieder gut wurde“, 1991), „Risking Love” (1985), „Whiskers Once and Always“ (1986, dt. „Mein Ein und Alles für immer und ewig“, 1993), „Midnight Soup and a Witch’s Hat” (1987), „Crack in the Heart” (1989), „Starring Becky SuSlowen” (1989), „Nobodies and Somebodies” (1991), „The Mouse Who Wanted to Marry” (1993), „Ariadne. Awake!” (1994), „Button Soup” (1994), „She’ll Be Coming Around the Mountain” (1994, mit Emily Coplon und Ellen Schecter), „The Flower of Sheba” (1994, mit Ellen Schecter), „The Spaghetti Party” (1995), „Two crows counting” (1995), „Don’t Call Me Slob-o” (1996), „Friends to Rescue” (1996), „The Princess and the God” (1996), „We Goddesses: Athena, Aphrodite, Hera” (1999), „My Mother’s Daughter” (2002)
Qu.: Korrespondenz mit dem Projekt „Österreichische Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. 18.-20. Jahrhundert“ am 3.12.1995; Korrespondenz mit Susanne Blumesberger am 2.9.1999, 1.11.1999, 12.11.1999.
L.: Seeber 1998, Der Standard 27.1.1998, S. 11
Susanne Blumesberger