Nöstlinger Christine, geb. Göth, AutorInnenname: Wawa Weisenberg; Kinder- und Jugendbuchautorin

Geb. Wien, 13.10.1936

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Walter Göth, Uhrmacher; Mutter: Michaela, Kindergärtnerin: Stiefschwester: Barbara.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1. 1957 Heirat mit einem Mitstudenten, ein Kind. 2. Heirat mit Ernst Nöstlinger (*1932), Kinderbuchautor und Journalist. Töchter: Barbara (*1959), Informatikerin; Christiane (*1961), Psychologin.

Ausbildungen: Studium der Gebrauchsgraphik an der Wiener Akademie für Angewandte Kunst.

Laufbahn: Bürokraft in einem Zeitungsverlag. Begann als Hausfrau und Mutter ein Kinderbuch zu malen und mit eigenen Texten zu versehen, womit ihr reiches literarisches Schaffen begann. Ch. N. befasst sich in ihren Büchern mit kindlichen Bedürfnissen und greift Autoritäts- und Emanzipationsfragen auf. Sie schuf sich mit ihren ironischen, der kindlichen Ausdrucksweise angepassten Texten einen unverkennbaren Stil und wurde zu einer der erfolgreichsten und innovativsten KinderbuchautorInnen Österreichs. Im Jahr des Kindes 1979 erfand sie die Figur des Dschi-Dschei-Wischers, der ein Jahr lang jeden Morgen im Österr. Radio zu hören war. Neben ihren zahlreichen Kinderbüchern schreibt sie auch für Erwachsene, z. B. Dialektgedichte und veröffentlicht Glossen und Kolumnen in Zeitschriften und Magazinen. 1998 war sie Vorsitzende der Menschenrechtsplattform SOS-Mitmensch.

Ausz., Mitglsch.: 1972 Friedrich Bödecker-Preis, 1973 Deutscher Jugendbuchpreis, 1974 Österreichischer Staatspreis, Buxtehuder Bulle, 1974, 1979, 1984 und 1987 Österreichischer Staatspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Kinder- und Jugendliteratur, 1975, 1979 Österreichischer Kinderbuchpreis, 1977 Mildred Batchelder Award, 1982 Holländischer Jugendbuchpreis „Der goldene Griffel“, 1984 Hans Christian Andersen-Medaille, Johann-Nestroy Ring der Stadt Wien für satirisch-kritische Leistung, 1987 Österreichischer Staatspreis, 1989 Österreichischer Würdigungspreis für Kinder- und Jugendliteratur, 1990 Züricher Kinderbuchpreis „La Vache qui lit“, 1991 Kinderbuchpreis der Stadt Wien, Ehrenliste des Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises, 1993 Erster Preis der Stiftung Buchkunst, 1993, 1998 Steirischer Leseeule-Kinderbuchpreis der Handelskammer Steiermark, 1994 EA.-Generali-Sonderpreis des Hans-Czermak Preises des Verbandes Wiener Volksbildung für gewaltfreie Erziehung, Staatspreis für Kinderlyrik, 1998 Friedenspreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln, 2002 Wildweibchenpreis für Kinder- und Jugendliteratur der deutschen Gemeinde Reichelsheim im Odenwaldkreis, Hessen, 2003 Astrid-Lindgren Preis.

Mitglsch.: Mitglied der Grazer Autorenversammlung und der IG Autoren.

W. u. a.: „Die feuerrote Friederike“ (1970), „Die Kinder aus dem Kinderkeller“ (1971), „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ (1972), „Maikäfer, flieg! Mein Vater, das Kriegsende, Cohn und ich“ (1973), „Iba de gaunz oaman kinda“ (1974), „Achtung! Vranek sieht ganz harmlos aus“ (1974), „Ilse Janda, 14“ (1974), „Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse“ (1975), „Rosa Riedls Schutzgespenst“ (1979), „Pfui Spinne“ (1980), „Dschi-Dsche-i Dschunior Wischer-Briefe“ (1980), „Der Denker greift ein Wien“ (1981), „Gretchen Sackmeier. Eine Familiengeschichte“ (1981), „Das Austauschkind“ (1982), „Iba de gaunz oamen fraun“ (1982), „Dicke Didi, fetter Felix“ (1982), „Gretchen hat Hänschenkummer. Eine Familiengeschichte“ (1983), „Hugo, das Kind in den besten Jahren. Phantastischer Roman nach den Bildern von Jörg Wollmann Weinheim“ (1983), „Geschichten vom Franz“ (1984), „Iba de gaunz oamen mauna“ (1987), „Nagle den Pudding an die Wand“ (1990), „Liebe Tochter, werter Sohn“ (1992), „Einen Vater hab ich auch“ (1994)

L.: Beigl 1986, Binder 1982, Böhm 1999, Dilewsky 1993, Dunda 1994, Feistl 1992, Franz/Lange/Payrhuber 2000, Fritsch 1996, Fuchs 2001, Fuchs 2001a, Fuchs 2002a, Gorschenek/Rucktäschel 1979, Janisch 1996, Jürs 1996, Kümmerling-Meibauer 1999, Kurz 1996, Pachler 1990, Pachler 1993, Rudlof-Garreis 1997, Schwendenwein 1989

Susanne Blumesberger