Neumann Edith, geb. Editha Spitzer; Chemikerin und Mikrobiologin
Geb. Wien, 26.5.1902
Gest. New York City, New York, USA, 29.6.2002
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Alfred Spitzer (†1923), Rechtsanwalt und Kunstsammler. Mutter: Hermine. Schwester: Hanna (Hansi).
LebenspartnerInnen, Kinder: 1927 Heirat mit Friedrich (Fritz, Frederick) Neumann (†1967), biblischer Gelehrter, in den USA Pastor der Bushwick Congregational Church in Brooklyn.
Ausbildungen: Lyzeum, realgymnasialer Fortbildungskurs. Studium der Physik und Chemie an der Universität Wien, Promotion 1927.
Laufbahn: Finanzierte sich das Studium mit verschiedenen Tätigkeiten. Mit 24 Jahren Übertritt zum christlichen Glauben. Arbeitete ab 1930 in der Abteilung für Lichtwirtschaft in einer Glühlampenfabrik in Wien-Brigittenau und später in einer Fabrik, in der Widerstände und Transformatoren hergestellt wurden. 1934 ging sie mit ihrem Mann für zwei Jahre nach Zagreb und lernte Serbokroatisch um als Übersetzerin arbeiten zu können. 1938 flüchtete das Paar über Zagreb, Italien und Paris nach London. Vor der weiteren Emigration nach Haifa absolvierte E. N. einen Kurs in Laboratoriumskunde und arbeitete in einem Laboratorium des Militärspitals. 1948 ging das Ehepaar in die USA wo T. N. als Bakteriologin am Jewish Hospital in Brooklyn und später als Mikrobiologin am Maimonides Hospital tätig war. 1969 wurde sie Medical Director des Jetti-Katz-Clinical Laboratory in Manhattan. Nach ihrer Pensionierung gab sie vor allem die unveröffentlichten Manuskripte ihres verstorbenen Mannes heraus und übersetzte sie auch in die deutsche Sprache (zahlreiche Predigten und philosophische Schriften). 1983 begründete sie die Frederick Neumann Memorial Lecture am Princeton Theological Seminary. E. N. hatte 34 Familienmitglieder im Holocaust verloren. Sie stiftete mehrere Gemälde aus der Kunstsammlung ihres Vaters der Österreichischen Galerie und der Graphischen Sammlung Albertina (Werke von Kokoschka und Schiele).
Ausz.: 1998 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.
L.: Ingrisch 2004, http://findingaids.cjh.org/, Center for Jewish History: Digital Collections. Edith Neumann Collection, 1889-2002. Leo Baeck Institute. digital.cjh.org/