Mueller-Hermann Johanna, auch Müller-Hermann, geb. von Hermann (Herman), verh. Müller-Martini; Komponistin und Musikwissenschafterin

Geb. Wien, 15.1.1868
Gest. Wien, 14.4.1941

Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einem musikalischen Elternhaus; Geschwister: Albert von Hermann (1864-1895), Verwaltungsbeamter und Musikwissenschafter; Albert, Johanna und Tona; bekamen bereits in frühem Alter musikalische Förderung.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1893 Heirat mit Karl Otto Müller-Martini (1870-1942), Verkehrsfachmann, behielt als Künstlernamen ihren Mädchennamen.

Ausbildungen: Auf Wunsch ihres Vaters im Alter von 18 Jahren Ausbildung an der Staatslehrerinnen-Bildungsanstalt, Wien I, Hegelgasse 14, 1890 Abschluss; Studium der Musik bei Zemlinsky, J. Foerster und Guido Adler.

Laufbahn: Bis zu ihrer Heirat arbeitete J. M.-H. als Volksschullehrerin. Nach dem Ausscheiden Josef Bohuslav Foersters aus dem Neuen Wiener Konservatorium wurde sie 1918 zu seiner Nachfolgerin berufen, wo sie bis 1932 Musiktheorie unterrichtete. J. M.-H. schuf Klavierkompositionen, Lieder (auch Liedtexte), Duette, Chöre, daneben auch kleinere Aufsätze. Von 1918 bis 1932 unterrichtete sie am Neuen Wiener Konservatorium Musiktheorie.

Rezeption ihrer Leistungen in der Frauenbewegungspresse, z. B. in der Zeitschrift „Die Frau“ vom 10.10.1941 als „die einzige Professorin für Komposition“ bezeichnet, laut einer Pressestimme im Nachlass als „one of the best known teachers of harmony, counterpoint in Vienna…“

biograph. Mitteilungen, Hinweise: Mitteilungen T. Hermann, Wien.

Qu.: Nachlass in der Österreichischen Nationalbibliothek.

W.: „Erinnerungen an Albert von Hermann“ (1896)

L.: BLÖF, Braun/Fürth/Hönig 1930, Erdelyi 1996, Keckeis/Olschak 1953-54, Marx/Haas 2002, ÖBL, Olivier/Weingartz-Perschel 1988, Ostleitner 2002, Pataky 1898, Simek 1998