Mühlgrabner Maria Franziska Antonia, verh. Kaesen, Ps. Sonnleithner Franziska; Schriftstellerin und Journalistin

Geb. Gries b. Bozen, Tirol, 11.8.1901
Gest. Velden, Kärnten, 1.5.1983

Herkunft, Verwandtschaften: Großnichte Franz Grillparzers, Tochter des Steuerverwalters Anton Mühlgrabner und seiner Frau Maria, geb. Rusch.

LebenspartnerInnen, Kinder: Heirat mit dem 16 Jahre älteren Dr.phil. Carl Kaesen am 11.8.1931 in Innsbruck, Übersiedlung nach München.

Ausbildungen: Volksschule in Kufstein, Bruneck und Glurns, da Vater beruflich in verschiedenen Städten Dienst tat, Unterstufe eines Gymnasiums in Innsbruck, 1916-1918 aushilfsweise im Postdienst, 1918-1931 Sekretärin im ersten Lichtbildatelier Innsbrucks.

Laufbahn: Erste Veröffentlichung 16-jährig in „Neueste Zeitung“ (Innsbruck), trat ab den 1920er Jahren in Zeitungen, Zeitschriften sowie bei Volksbildungsveranstaltungen in Erscheinung. 1921 engagierte sie sich politisch und literarisch für die Anschlusspropaganda und die geplante Volksabstimmung in Tirol. 1927 erster Preis im Romanpreisausschreiben der Zeitschrift „Österreichische Monatshefte/Der Fährmann“ (Wien) mit dem Manuskript „Maria Holm“. Neben Friedrich Schreyvogl, Karl Heinrich Waggerl, Guido Zernatto, Carl Julius Haidvogel, Josef Robert Harrer und Paul Anton Keller einzige weibliche Beiträgerin der Anthologie „Die sieben Jungen aus Österreich“ des Leipziger Verlages Staackmann. Ständige Mitarbeiterin deutscher und österreichischer Zeitungen und Zeitschriften. Nach dem Tod von Maria Domanig, der bisherigen Herausgeberin, sollte sie den „Sonnenland-Kalender“ weiterführen, der im Innsbrucker Verlag Tyrolia erschien und zuletzt eine Auflage von 10.000 Stück hatte. Der Kalender wurde unter Leitung der Autorin vom Münchener Verlag Kerle übernommen, die Ausgabe „Ein frohes Jahr 1942“ konnte aufgrund fehlender Papierzuteilung nicht erscheinen. Nach 1945 sind bibliografisch keine weiteren Publikationen nachweisbar.

W.: „Maria Holm“ (1927, bibliografisch nicht nachweisbar), „Christa Trögers Feuer. In: Die sieben Jungen aus Österreich. Eine Novellen-Sammlung hrsg. von Leopold Steiner“ (1930), „Das Haus Larch“ (1931), „Der stille Weg. Ein Buch von rechter Frauenart“ (1939)

L.: Gesamtverzeichnis dt. Schrifttum 1976-1981, Giebisch/Gugitz 1985, Hall 1985, Kosch 1986, Kürschner 1939, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Vancsa/Pichler/Giebisch 1948, Forschungsstelle Österreichische Literatur im Nationalsozialismus, Universitätsarchiv, Universität Graz

Karin Gradwohl-Schlacher