Motzko Alma, geb. Seitz; Parteifunktionärin und Gemeinderätin
Geb. Kierling bei Wien, NÖ, 1.6.1887
Gest. Wien, 22.11.1968
Herkunft, Verwandtschaften: Sie stammte aus einer Beamtenfamilie. Ihr Vater starb relativ jung.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit einem Beamten der Bauabteilung des Wiener Magistrats.
Ausbildungen: Matura als Privatistin am Humanistischen Gymnasium in Prag, Studium der Geschichte, Geographie und Philosophie an der Universität Wien, 1912 Promotion.
Laufbahn: Vom August 1912 bis März 1918 Generalsekretärin der Katholischen Frauenorganisation (KFO) Niederösterreich, im April 1918 wurde sie als Konsulentin für Frauenarbeit in das k.k. Ministerium für soziale Fürsorge berufen. 1918-1934 christlichsoziale Gemeinderätin der Stadt Wien, 1924-1935 Präsidentin der KFO Wien und Burgenland. Während des Austrofaschismus Funktionärin der Vaterländischen Front; nach 1945 ÖVP, EFU. Nach Auflösung des Wiener Gemeinderates und Landtages war sie eine der wenigen Volksvertreterin im Wiener Rathaus.
spez. Wirkungsbereich: Als Parteipolitikerin der CSP erfolgreich in der WÖK-Genossenschaft tätig, beantragte u. a. die Zulassung der Frauen als Armenräte (19.2.1919), Verleihung von systemisierten Stellen an Fürsorgerinnen (19.2.1919), Beschaffung von Milch an schulpflichtige Kinder (9.7.1919), Gemüseanbau in der Lobau (27.2.1920), Schaffung von Wirtschaftssiedlungen für Ausgesteuerte (17.6.1932), Anschaffung katholischer Gebets- und Gesangsbücher für die Schule (1.7.1932), Einsetzung eines Ausschusses zum Studium der Bodennutzung für Ausgesteuerte (15.7.1932) etc.
Qu.: IfZ Wien, Teilnachlass, Tagblattarchiv (Personenmappe).
W.: „Der Landsberger Bund. Phil. Diss.“ (1912) „Weg der Frau zu Recht und Geltung“ (1959), „Über die Persönlichkeit der Frau“ (1962), „Leben, Welt und Gott“ (1972)
L.: BLÖF, Deutsch 1967, Dissertationsverzeichnis, Hall/Renner 1992, Politikerinnen in Wien 2000, Kronthaler 1995, Schöffmann 1986