Modl (Anna) Viktoria, geb. Belling; Artistin
Geb. Breslau, Preußen (Wroclaw, Polen), 16.5.1872
Gest. Wien, 7.9.1942
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Tom Belling, Clown, kreierte den „Dummen August“. Schwester: Ella Belling, Drahtseilläuferin; A. M. trat mit ihrer Schwester E. Belling im Zirkus in verschiedenen Städten, u. a. in Zürich, auf. Sie vollführte mit ihr gemeinsam Drahtseilartistik.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1894 Heirat mit Josef Modl (1863-1915), Gesangskomiker.
Laufbahn: Trat 1899 erstmals in Wien, und zwar im Varieté „Ronacher“ auf, wo sie ihren späteren Mann kennenlernte. Sie arbeitete als Artistin am Drahtseil und als Jongleuse und erlangte damit Berühmtheit. Ab 1904 führte sie mit ihrem Mann in den Sommermonaten das Variété „Orpheum“ in Karlsbad und machte es zu einem „Etablissement von Weltruf“. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm V. M. die Direktion nicht mehr. Von 1915 bis 1930 arbeitete V. M. in den USA in verschiedenen Berufen und ab 1930 wieder in Wien. A. M. taucht in Gedichten von F. Wedekind, der sie im Zirkus Herzog in Zürich sah, auf. Sie und ihre Schwester gelten als Vorbild für Luisa und Radiana in K. Hauptmanns „Tobias Bundschuh“.
L.: BLÖF, ÖBL, Kunst und freie Berufe (Solidarität), Zentralorgan der Gewerkschaft, Jg.16, 1961, Nr. 148.