Migerka Katharina, geb. Kämpffat; Sozialarbeiterin und Schriftstellerin
Geb. Tilsit, Preußen (Sowetsk/Kaliningrad, Russland), 8.12.1844
Gest. Graz, Stmk., 21.9.1922
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Franz Migerka (1828-1915), Gewerbefachmann; Tochter: Helene Migerka (1867-1928), Schriftstellerin.
Laufbahn: K. M. gründete gemeinsam mit ihrem Mann in den 1870er und -80er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Wien die ersten hauswirtschaftlichen Schulen (sog. Migerka-Schulen) zur Ausbildung von Dienstmädchen und 1894 den „Hilfsverein für Lehrmädchen und junge Arbeiterinnen“ mit den ersten Haushaltungs- und Abendkursen, welche für viele weitere derartige Gründungen in Österreich als Vorbild dienten. Dem Hilfsverein waren eine Stellenvermittlung, ein Sonntags-Mädchenhort, ein Heim für verwaiste Mädchen und andere Wohlfahrtseinrichtungen angegliedert. Die ganze Familie M., unterstützt von einem Kreis von Vereinsfreunden, war bemüht, die Mädchen materiell und moralisch zu fördern und so auch im Sinne der Gewerbeförderungspolitik der Zeit den gewerblichen Nachwuchs gegenüber der großindustriellen Entwicklung erhalten zu helfen.
W.: „Briefe aus Philadelphia (1876) an eine Freundin“ (1877), „ Das häusliche Glück. Für österreichische Verhältnisse umgearbeitet von K. Migerka“ (1889), „Dr. Barnados Homes. (Rettungs- und Wohlfahrts-Anstalten)“ (1892), „Die stolze Lehne. Erzählung für das Volk“ (1894), „ Anleitung zur Schaffung von Haushaltungs-Abendschulen für unbemittelte Mädchen (Auch: Kochrezepte mit Preisangaben)“ (1897), „Auch eine sociale Aufgabe. Ein Erinnerungsblatt an den Huldigungsfestzug der Kinder Wiens am 24.VI.1898“ (1899), „Schaffet Arbeiterinnen-Heime! In: Mitteilungen des gewerbehygienischen Museums“ (1899), „Zur Frage der Milchverwertung. (Über die Unterschätzung des Nährwertes für Magermilch) (1907) “
L.: Braun/Fürth/Hönig 1930, Brümmer 1913, Eisenberg 1893, Friedrich 1995, Giebisch/Gugitz 1964, Glaser 1910, Keckeis/Olschak 1953-55, Kosch 1968, Nagl/Zeidler/Castle 1899-1937, ÖBL, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, www.onb.ac.at/ariadne/