Migerka Helene; Lyrikerin und Schriftstellerin
Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 13.9.1867
Gest. Graz, Stmk., 26.3.1928
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Franz Migerka (1828-1915), Gewerbefachmann und Beamter im Handelsministerium; Mutter: Katharina Migerka, geb. Kämpffat (1844-1922), Schriftstellerin; Schwester: Else Migerka, Schriftstellerin; H. M.s Mutter Katharina war in den 1870er und -80er Jahren zentral an der Errichtung und Leitung von hauswirtschaftlichen Schulen zur Heranbildung von Dienstmädchen beteiligt. Katharina Migerka und Helenes Schwester Else errichteten 1894 den „Hilfsverein für Lehrmädchen und jugendliche Arbeiterinnen“ mit Haushaltungs- und Abendkursen, Stellenvermittlung, einem Sonntagshort für Mädchen, einem Heim für verwaiste Mädchen usw. H. M. war an diesen frauenbewegt-fürsorgerischen Projekten ebenfalls beteiligt. Ihre Tante Fanny Kämpffat war mit der Mutter und den beiden Töchtern eng befreundet und lebte mit ihnen zusammen.
Freundschaften: Enge Freundschaft verband H. M. mit der Schriftstellerin Emil Marriot/Emilie Mataja, mit der sie auch gemeinsam im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien aktiv war. Zu ihren Mitarbeiterinnen und Freundinnen zählen auch weitere Frauen dieses Vereins.
Laufbahn: Lebte von ihrem 4. Lebensjahr bis 1915 in Wien, danach in Graz. H. M. hatte neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit (sie schrieb gesellschaftskritische Gedichte, Skizzen, Zeitsatiren und Humoresken) eine Vorstandsfunktion im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien inne und war vor und im Ersten Weltkrieg sozialarbeiterisch aktiv. Führende Persönlichkeit in der Wiener Frauenbewegung. Durch ihre heiter-satirischen Skizzen aus dem Gesellschaftsleben wurde sie weit über die Grenzen ihrer Heimat bekannt.
biograph. Mitteilungen, Hinweise: Mitteilungen A. A. Klein, Graz.
W.: „Neue Gedichte“ (1895), „Gedichte“ (1889), „Das Glück der Häßlichen und andere Skizzen und Satiren“ (1914), „Der neue Besen. Humoreske“ (o. J. 1920). Zahlreiche Feuilletons, Novellen etc. in Zeitschriften
L.: BLÖF, Braun/Fürth/Hönig 1930, Eisenberg 1893, Keckeis/Olschak 1953-54, Marriot 1928, Meinel-Kernstock 1948, ÖBL, Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Sudhoff 2005, www.aeiou.at , www.onb.ac.at/ariadne/