Merta Marie Amalia Emilie, Ps. Marie Tomas, Marie Thoms; Schriftstellerin und Journalistin
Geb. Wien, 30.12.1893
Gest. Wien, 14.2.1964
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Polizeichefarztes Hofrat Dr. Anton Merta und seiner Frau Rosa, geb. Wastian.
LebenspartnerInnen, Kinder: Unverheiratet, weder Geschwister noch nahe Verwandte, lebte mit den Eltern im Haushalt; nach dem Tod der Eltern (1931 bzw. 1932) alleinstehend.
Ausbildungen: Lyzeum (Matura), Studium der Kunstgeschichte und Ägyptologie an der Universität Wien (ohne Abschluss); kunstgewerbliche Ausbildungen (u. a. Buchbinden).
Laufbahn: Mit dem Schreiben begonnen 1926 („Die Tanzenden Worte. In: Alpenländische Monathefte“), nach Tod der Eltern Schreiben als Beruf. Viele Beiträge für Zeitschriften, Zeitungen sowie für den Rundfunk. Schrieb unter dem Namen „Marie Tomas“, abgeleitet von den Vornamen zweier Urgroßväter väterlicherseits. Beiträge: Wiener Neueste Nachrichten, Heidelberger Tagblatt, Neues Wiener Tagblatt, Generalanzeiger Bonn, Der Bund (Bern), Leipziger Volkszeitung, Pfälzische Rundschau Alpenländische Monatshefte, Der getreue Eckhart, Mein Garten. 1933-1938 insgesamt ca. 80 Beiträge. Ehrenamtliche Bibliotheksangestellte, geringe Entschädigung, geriet in wirtschaftliche Notlage, in der sie das Erbe der Eltern verbrauchte. Nach dem „Anschluss“ suchte sie um finanzielle Unterstützung bei der Reichsschrifttumskammer an, erhielt Weihnachten 1939 und 1941 aus der Notstandskasse der Schiller-Stiftung jeweils 150 Reichsmark (RM), 100 RM im Juli 1940. Nach 1945 große Anzahl von Kolportage-Romanen, die in diversen Reihen erschienen (siehe unten).
W.: Unter „Marie Tomas“: „Lebensmärchen“ (1932), „‚…Der werfe den ersten Stein auf sie!’“ (1935 =Glück-Roman 17), „Bunte Geschichten“ (1939), „Das kleine Haus am Hang. Roman“ (1940 =Uhlmann-Taschenbücher), „Johanne von Wenden. Roman“ (1940), „Liebe auf Reisen“ (1940), „Menschen in Brand. Kriminalroman“ (1940), „Die Zauberquelle“ (1943, Feldpostausgabe), „Die Kirschenbraut. Erzählung“ (1948 =Der Leseclub 1), „Mord an Mr. White” (1948 =Der Leseclub 2), „Spätes Glück“ (um 1949 =Die große Roman-Zeitung 14), „Die Liebesfahrt mit Hindernissen“ (1949 =Die große Roman-Zeitung 5), „Die Liebesprobe“ (um 1949 =Die große Roman-Zeitung 31), „Der Handschuh der Marwuise“ (um 1950 =Die große Roman-Zeitung 38), „Irrlicht der Liebe“ (1951 =Romane des Lebens 1), „Lisa, bist du glücklich?“ (1951 =Korallen-Roman 22), „Umweg zum Glück!“ (um 1951 =Die große Roman-Zeitung 60), „Almrausch und Enzian“ (1952 =Im Herrgottswinkl 4), „Everl in Liebesnöten“ (1952 =Im Herrgottswinkl 1), „Verbotene Liebe“ (1952 =Im Herrgottswinkl 7), „S’ Roserl vom Wolfgangsee“ (1952 =Im Herrgottswinkl 7), „Die vertauschte Braut“ (1953 =Im Herrgottswinkl 11), „Das verlorene Herz“ (1953 =Sepp und Liesl 1), „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ (1953 =Sepp und Liesl 6), „Der frauenlose Hof“ (1954 =Im Herrgottswinkl 27), „S’ Lieserl vom Feiglhof“ (1954 =Sepp und Liesl 9), „Verschwiegene Liebe (1954 =Mirabell 5), „Hiasls zweiter Vater“ (1955 =Korallen-Roman 55), „Die Schwestern von der Hochalm. Bauern-Roman“ (1955 =Im Herrgottswinkl 29), „Reginas zweiter Mann“ (1955 =Sepp und Liesl 21), „Die Lindenwirtin“ (1955 =Alpenglühen 9), „Kordula wollte sühnen“ (1955 =Alpenglühen 1), „Kommst du wieder, Mutti?“ (1955 =Im Herrgottswinkl 40), „Ich heirate eine Nonne“ (1955 =Prämienroman 1, Sondernummer), „Die gefährdete Ehe der Walpurga“ (1955 =Im Herrgottswinkl 32), „Sein Herz entscheidet“ (1956 =Sepp und Liesl 26), „Das ewige Lied der Liebe“ (1956 =Im Hergottswinkl 50), „Die große Liebe einer kleinen Frau“ (1956 =Vergiss mein nicht 1), „Liebe, die den Kampf gewinnt“ (1956 =Der Liebesroman von heute 5), „Zwei Männer kämpfen um Christl“ (1957 =Alpenglühen 17), „Zurück zu dir“ (1957 =Sepp und Liesl 45), „Die Frau seines Bruders“ (1957 =Im Herrgottswinkl 55), „Flucht in die Liebe“ (1957 =Alpenglühen 22), „Bleibe bei mir, Martin!“ (1957 =Sepp und Liesl 30), „Die Almhüttencilli und Graf Wolfgang“ (1959 =Der Weekend-Roman 59). Unter „Marie Thoms“: „Um der Väter Erbe“ (1936 =Delfi-Romane 4). Rundfunkarbeiten: „Die beiden Papiersäcke. – Der Teekessel und die Nachtigall. Die Eintagsfliege und der Igel. RAVAG“ (gesendet am 30.9.1931), „Der Apfel und der Frühling. Der krumme Baum. RAVAG“ (gesendet am 1.10.1933“, „Der Töpferofen und die Fliege. RAVAG“ (gesendet am 11.12.1934), „Städtische Büchereien. Reichssender Wien“ (gesendet am 26.12.1941), „Eisstoß und Hochwasser im alten Wien. Reichssender Wien“ (gesendet am 14.2.1942
L.: Gesamtverzeichnis dt. Schrifttum 1976-1981, Giebisch/Gugitz 1985, Kosch 1986, Kürschner 1973, Deutsche Bücherei Leipzig (http://www.ddb.de), Forschungsstelle Österreichische Literatur im Nationalsozialismus, Universitätsarchiv, Universität Graz
Karin Gradwohl-Schlacher