Meier-Michel Johanna; Malerin, Bildhauerin und Kunstgewerblerin
Geb. Böhmisch Leipa (Česká Lípa, Tschechien), 1876
Gest. Wien, um 1930
Herkunft, Verwandtschaften: Seit dem Jahre 1905 ist sie mit dem bekannten Bildhauer und Emailleur Emil Meier verheiratet.
Ausbildung: Studium an der Kunstschule für Frauen und Mädchen von 1897/8-1902/3 bei Prof. Kauffungen und bei Prof. Stefan Schwartz an der Kunstgewerbeschule in Wien. Studienreisen nach München, Paris und Italien.
Laufbahn: Bildhauerin, Kunstgewerblerin und Keramikerin, Spezialgebiet Herstellung von Porträts in farbigem Wachs und Emailarbeiten in Verbindung mit Plastik.
Nach Ihrem Studium nahm sie als Kunstgewerblerin an verschiedenen Ausstellungen in Wien teil. Organisation und Beteiligung an der Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs; sie schuf das Plakat für die erste „Kunst der Frau“-Ausstellung im Jahre 1910. Jahrelang entwarf und arbeitete sie bei der Wiener Kunstkeramischen Werkstätte (gegründet im Jahre 1906 von Bertold Löffler und Michael Powolny, die ab etwa 1907 eine Verkaufsgemeinschaft mit der Wiener Werkstätte unterhielt). Auch schuf sie zwei Denkmäler in ihrer Vaterstadt Böhm, Leipa.
Ausstellungen: Katalog der XXXVII. Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs, Wien. I. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Oesterreichs. „Die Kunst der Frau.” Wien: Moriz Frisch, 1910. Katalog der II. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs, Hagenbund [September-Oktober 1911]. Wien: Ch. Reisser’s Söhne, 1911. Katalog der dritten Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreich. Wien: Gerold, 1912. Katalog der fünften Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [I. Maysedergasse 2. Jänner-Februar 1914]. VII. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [I. Maysedergasse 2, 4. Jänner-4. Februar 1917] Wien: 1917. Katalog der Kollektivaustellunmg der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs. Wien: Verlag der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens, 1921. XI. Ausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Wien I., Zedlitzgasse 6, 4. November-2. December 1923]. XII. Jahresausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Hagenbund Januar 1925]. Wien: 1925. XIII. Jahresausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Hagenbund Februar 1926]. Wien: 1926. XIV. Jahresausstellung der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs [Hagenbund November 1927]. Wien: 1927.
Ausz., Mitglsch.: 1910 Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs, 1912 Mitglied des Österreichischen Künstlerbund, 192? Mitglied des Metzner Bundes in Böhmen. Gründungsmitglied der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs (1910), Organisation und Beteiligung an deren Ausstellungen (siehe unten). Arbeitsaussschuss-, Hängekommision-, und Jury Mitglied. Das Ziel der neuen Vereinigung war, die Arbeiten ihrer Mitglieder vorzuführen und dadurch das Interesse der künstlerisch tätigen Frauen zu heben.
Qu.: Österreichische Galerie Belvedere Archiv (Nachlass R. Schmidt).
L.: Ankwicz-Kleehoven 1922, 1923, 1926, 1929, Fuchs 1972, Jahresberichte der Kunstschule 1897-1903, Kuzmany 1910, 1911, Plakolm-Forsthuber 1994, 1998b, 1999, Plener 1929, Seligmann 1910, 1910a, 1920, 1927, Simmons 2001, Zifferer 1910
Megan Brandow-Faller