Mechthild von Dießen und Andechs; Äbtissin

Geb. ?
Gest. Dießen, Deutschland, 1160

Herkunft, Verwandtschaften: M. war die Tochter des Grafen Berthold II. von Andechs und eine Schwester der Euphemia von Altmünster und der Reformerin Agnes von Admont.

Laufbahn: Mit 15 Jahren trat sie in das Kanonissenstift St. Stephan bei Dießen ein und wurde dort Novizenmeisterin. Auf Veranlassung von Papst Anastasius IV. ging sie in den Jahren 1153-1154 nach Edelstetten bei Krumbach in Schwaben. Als Äbtissin des dortigen Frauenklosters begann sie eine Reform durchzuführen. Nach erfolgloser Tätigkeit von 6 Jahren kehrte sie jedoch nach Dießen zurück. Nach ihrem Tode wurde sie vor dem Johannesaltar der Stiftskirche zu Dießen beerdigt. Im Jahr 1468 erfolgte die Erhebung ihrer Gebeine. 1488 wurden sie in die Sebastianskapelle übertragen. In der Kunst wird sie dargestellt als Äbtissin mit Kelch und Hostien. Sie wird als Patronin gegen Gewitter angerufen. Noch heute sind ihre geschmückten Gebeine in einem Glasschrein in einer Seitenkapelle des Dießener Marienmünsters zu sehen. In der Region um den Ammersee wird sie immer noch verehrt.

L.: Bayerschmid 1936, Pörnbacher 1984, Schauber 1994, Schauber/Schindler 2001, Torsy 1997, Sauser, Ekkart, Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon: www.bautz