Maria von Bayern; Erzherzogin
Geb. München, Bayern (Deutschland), 21.3.1551
Gest. Graz, Stmk., 29.4.1608
Herkunft, Verwandtschaften: Ältere Tochter Herzog Albrechts V. von Bayern und (durch ihre Mutter Anna) Enkelin Kaiser Ferdinands I. Schwester von Herzog Wilhelm V. von Bayern.
LebenspartnerInnen, Kinder: Nachdem sich ein Heiratsprojekt mit Johann Sigismund Zapolya von Siebenbürgen zerschlagen hatte, heiratete sie 1571 ihren Onkel Erzherzog Karl von Innerösterreich. An die überaus prächtigen Hochzeitsfeierlichkeiten wurde noch 1854, anlässlich der Hochzeit Kaiser Franz Josephs mit der Wittelsbacherin Elisabeth, in einem historischen Reiterkarussell des böhmischen Adels in historischen Kostümen in Prag erinnert. Sie hatte 15 Kinder: Ferdinand (*†1572), Anna, die spätere Königin von Polen (*1573), Maria Christierna, die spätere Gemahlin des Fürsten Sigismund Bathory (*1574), Katharina Renate (*1576), Elisabeth (1577-1586), den späteren Kaiser Ferdinand II. (*1578), Karl (1579-1580), Gregoria Maximiliane (*1581), die spätere Nonne Eleonore (*1582), den späteren Hof- und Deutschmeister Maximilian Ernst (*1583), Margarete, die spätere Gemahlin König Philipps III. von Spanien (*1584), den späteren Landesherrn von Tirol, Leopold V. (*1586), Konstanze, die spätere Königin von Polen (*1588), Maria Magdalena, die spätere Großherzogin der Toskana (*1589), und den späteren Hoch- und Deutschmeister Karl, posthum (*1590).
Ausbildungen: M. wurde unter der Obhut ihrer Mutter sehr religiös und äußerst streng erzogen, wobei auch Mittel der körperlichen Züchtigung nicht selten angewendet wurden. Den Elementarunterricht erteilte ein Kanzleibeamter (Andreas Staudenmaier), bald kam auch Latein hinzu. Besondere Bedeutung hatte der Musikunterricht; M. übernahm sogar die Patenschaft über eine Tochter Orlando di Lassos, spielte Orgel und bevorzugte geistliche Musik.
Laufbahn: Sie unternahm mehrere größere Reisen, so nach Spanien und Polen. Als eifrige Katholikin nahm sie gerne an Prozessionen und Wallfahrten teil, entwickelte eine erstaunliche Caritas und stellte auch Kunst und Musik in den Dienst des Glaubens. Immer wieder wurden ihre Arbeitsamkeit, ihr Gebet und ihre Krankenpflege gerühmt. Als sie eine arme Frau pflegte, infizierte sie sich offenbar an deren Krankheit und starb. Nach ihrem Tode wurde sie in der von ihr gestifteten Klarissenkirche zu Graz beigesetzt. Später wurde sie von dort in das Mausoleum ihres Sohnes, des Kaisers Ferdinand II. übertragen. Es wird ihrer am 29. April gedacht.
W.: „46 Briefe der Erzherzogin Maria an ihren Sohn Ferdinand. Hg. Ferdinand Khull“ (1898)
L.: Andics 1999, Hamann 2001, Schütte 1941, Stadler/Ginal IV, Torsy 1959, Wehner 1965, Sauser, Ekkart, Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon: www.bautz.de