Maria Theresia; Erzherzogin von Österreich und Königin von Bayern
Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 2.7.1849
Gest. Prien-Schloss Wildenwarth im Chiemgau, Bayern (Deutschland), 3.2.1919
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Erzherzog Ferdinand von Österreich-Este; Mutter: Erzherzogin Elisabeth.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1868 Heirat mit Prinz Ludwig von Bayern (1845-1921), Sohn des späteren langjährigen Prinzregenten Luitpold (*1821), der nach dem Tod König Ludwigs II. für dessen vollständig regierungsunfähigen jüngeren Bruder Otto eine zeitlich unbegrenzte Regentschaft führte. M. Th. brachte 13 Kinder zur Welt, vier Söhne und neun Töchter; drei der Kinder starben früh. Die Töchter heirateten in die Häuser Hohenzollern, Kalabrien, Croy, Sachsen-Coburg-Gotha, Urach und Preysing-Lichteneck-Moos. Die Erziehung war traditionsgemäß streng religiös, auf Bescheidenheit und möglichst umfassende Bildung ausgerichtet.
Laufbahn: Die Erzherzogin galt als die schöne Tochter einer wegen ihrer Eleganz berühmten Mutter, in deren Haus Künstler wie Brahms auftraten. Dennoch wurde M. Th. zu Einfachheit und strenger Religiosität erzogen. Ihre Interessen gingen über das höfische Leben hinaus. Nach der Hochzeit 1868 erhielt M. Th. die Güter Eiwanowitz in Mähren und Sarvar bei Steinamanger (Szombathely/Ungarn). 1875 kam von ihrer Tante Adelgunde das Schloss Wildenwart im Chiemgau hinzu. Ludwig erwarb zudem das Gut Leutstetten am Starnberger See, das er zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb ausbaute. Das Paar lebte in eher bescheidenen finanziellen Verhältnissen und residierte nach dem Tod Ludwigs I. im Palais Wittelsbach in München. Nach Luitpolds Tod 1912 wurde die Königsfrage in Bayern wieder aktuell. M. Th. und ihr Mann wurden nach einwandfreier konstitutioneller Regelung Königspaar (vom 4.11.1913 – 7./8.1918). M. Th. war Bergsteigerin, musisch begabt und hatte gute botanische Kenntnisse. Ihre botanischen Kenntnisse schlugen sich in Veröffentlichungen in Zeitschriften mit eigenen Illustrationen nieder. Sie widmete sich karitativen Aufgaben und war Ehrenvorsitzende des Bayrischen Roten Kreuzes.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Bettelheim 1897-1917, Hamann 2001, Kosch 1933-35, ÖBL, Politische und volkswirtschaftliche Chronik 1919, Révai 1989, Allgemeine Rundschau, Jg. 16, 1919, Das Bayerland Jg. 30, 1919., S. 188, Die christliche Frau Jg. 17, 1919., S. 134
Geb. Brünn, Mähren (Brno, Tschechien), 2.7.1849
Gest. Prien-Schloss Wildenwarth im Chiemgau, Bayern (Deutschland), 3.2.1919
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Erzherzog Ferdinand von Österreich-Este; Mutter: Erzherzogin Elisabeth.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1868 Heirat mit Prinz Ludwig von Bayern (1845-1921), Sohn des späteren langjährigen Prinzregenten Luitpold (*1821), der nach dem Tod König Ludwigs II. für dessen vollständig regierungsunfähigen jüngeren Bruder Otto eine zeitlich unbegrenzte Regentschaft führte. M. Th. brachte 13 Kinder zur Welt, vier Söhne und neun Töchter; drei der Kinder starben früh. Die Töchter heirateten in die Häuser Hohenzollern, Kalabrien, Croy, Sachsen-Coburg-Gotha, Urach und Preysing-Lichteneck-Moos. Die Erziehung war traditionsgemäß streng religiös, auf Bescheidenheit und möglichst umfassende Bildung ausgerichtet.
Laufbahn: Die Erzherzogin galt als die schöne Tochter einer wegen ihrer Eleganz berühmten Mutter, in deren Haus Künstler wie Brahms auftraten. Dennoch wurde M. Th. zu Einfachheit und strenger Religiosität erzogen. Ihre Interessen gingen über das höfische Leben hinaus. Nach der Hochzeit 1868 erhielt M. Th. die Güter Eiwanowitz in Mähren und Sarvar bei Steinamanger (Szombathely/Ungarn). 1875 kam von ihrer Tante Adelgunde das Schloss Wildenwart im Chiemgau hinzu. Ludwig erwarb zudem das Gut Leutstetten am Starnberger See, das er zu einem landwirtschaftlichen Musterbetrieb ausbaute. Das Paar lebte in eher bescheidenen finanziellen Verhältnissen und residierte nach dem Tod Ludwigs I. im Palais Wittelsbach in München. Nach Luitpolds Tod 1912 wurde die Königsfrage in Bayern wieder aktuell. M. Th. und ihr Mann wurden nach einwandfreier konstitutioneller Regelung Königspaar (vom 4.11.1913 – 7./8.1918). M. Th. war Bergsteigerin, musisch begabt und hatte gute botanische Kenntnisse. Ihre botanischen Kenntnisse schlugen sich in Veröffentlichungen in Zeitschriften mit eigenen Illustrationen nieder. Sie widmete sich karitativen Aufgaben und war Ehrenvorsitzende des Bayrischen Roten Kreuzes.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Bettelheim 1897-1917, Hamann 2001, Kosch 1933-35, ÖBL, Politische und volkswirtschaftliche Chronik 1919, Révai 1989, Allgemeine Rundschau, Jg. 16, 1919, Das Bayerland Jg. 30, 1919., S. 188, Die christliche Frau Jg. 17, 1919., S. 134