Maria Magdalena; Großherzogin von Toskana

Geb. Graz, Stmk., 7.10.1589
Gest. Passau, Bayern (Deutschland), 1.11.1631

Herkunft, Verwandtschaften: Sie war die Tochter von Erzherzog Karl von Innerösterreich und Maria von Bayern.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1608 wurde die Erzherzogin mit Cosimo II. von Medici vermählt. In ihrer 13-jährigen Ehe gebar sie 5 Söhne (den Thronerben Ferdinando II., die beiden späteren Kardinäle Giovanni Carlo und Leopoldo, sowie die während des 30-jährigen Krieges zeitweise im kaiserlichen Kriegsdienst stehenden Francesco und Mattia) und 2 Töchter (von denen Anna 1646 Ferdinand Karl von Tirol heiratete).

Laufbahn: Nach dem frühen Tod ihres Gemahls 1621 führte die Großherzogin für ihren minderjährigen Sohn Ferdinando die Regierung in einem entschieden habsburgischen Sinn in ständigem Gegensatz zu ihrer zu Frankreich hinneigenden Schwiegermutter Christine von Lothringen. Die von ihr 1622 gekaufte Villa Baroncelli bei Florenz benannte sie im Sinne dieser habsburgischen Politik in „Villa del Poggio Imperiale“ um und ließ sie an der Fassade mit dem habsburgischen Wappen schmücken. Innen ließ sie eine Reihe von Freskenzyklen von dem Florentiner Maler Matteo Rosselli ausführen. Die Zyklen behandeln Leben und Taten ihres verstorbenen Gemahls, die Verherrlichung des Hauses Österreich, seine Auserwähltheit und Sendung im Dienste Gottes und der Kirche, Szenen aus dem Leben biblischer Heroinen, christlicher Märtyrerinnen und christlicher Herrscherinnen. Die Hochschätzung des Gelehrten Galileo Galilei durch ihren Gemahl führte M. M. fort und übertrug sie auf ihre Kinder und Enkel. Auf Einladung ihres Bruders, des Kaisers Ferdinand II., und wohl auch, um am Kaiserhof die vorteilhafte Verheiratung eines ihrer Söhne zu betreiben, reiste sie 1631 nach Norden, hielt sich im Oktober in Innsbruck bei ihrem Bruder Leopold V. auf, starb aber dann unterwegs in Passau.

L.: Hamann 2001, Wunder 1992