Maria Ludovica von Bourbon-Spanien, Maria Luisa, Marie Louise; Kaiserin und Großherzogin von Toskana

Geb. Neapel, Italien, 24.11.1745
Gest. Wien, 15.5.1792

Herkunft, Verwandtschaften: Die Tochter Karls von Neapel-Sizilien (seit 1759 Karl III. von Spanien) und der Prinzessin Anna Amalia von Sachsen verbrachte ihre ersten zwölf Jahre in Neapel und sprach daher italienisch mit neapolitianischem Akzent.

LebenspartnerInnen, Kinder: Schon als Kind war sie als Braut Erzherzog Karls, des zweiten Sohnes Maria Theresias, vorgesehen. Nach dem frühen Tod Karls 1761 trat der drittgeborene Sohn Maria Theresias, Peter Leopold, als Bräutigam an dessen Stelle. Die Hochzeit fand 1765 in Innsbruck statt. Während dieser Hochzeitsfeier starb Kaiser Franz I., der Vater des Bräutigams, plötzlich an einem Schlaganfall. M. L. gebar 16 Kinder: Maria Theresia (*1767); den späteren Kaiser Franz II. (I.), (*1768); den späteren Großherzog Ferdinand III. von Toskana (*1769); Maria Anna (*1770), Karl, den späteren Sieger von Aspern (*1771); Alexander Leopold (*1772), Albrecht (1773-1774), Maximilian (1774-1778), Josef Anton, den späteren Palatin von Ungarn (*1776); Marie Klementine (*1777), Anton Viktor, den späteren Hoch- und Deutschmeister (*1779); Maria Amalia (*1780), Johann (*1782), Rainer Josef (*1783), Ludwig (*1784), und Rudolf, den späteren Fürsterzbischof von Olmütz (*1788).

Laufbahn: M. L. wurde zur Stammmutter einer neuen Generation von Habsburg-Lothringen. M. L. lebte zunächst mit ihrem Mann Peter Leopold in der Toskana, die er als erfolgreicher Reformpolitiker zu einem Musterland der europäischen Aufklärung machte. Allerdings war er amourösen Abenteuern nicht abgeneigt. Als er nach dem Tod seines Bruders Joseph 1790 mit seiner Familie nach Wien übersiedelte, nahm er auch seine Geliebte, die römische Tänzerin Livia Raimondi samt deren Anhang mit. M. L. schien sich damit abgefunden zu haben und soll sogar mit Livia Raimondi freundschaftlich verkehrt haben. Kaiser Leopold starb schon zwei Jahre nach Amtsantritt 1792, zwei Monate nach ihm starb auch M. L.

L.: Andics 1999, Hamann 2001