Maria Dorothea; Erzherzogin von Österreich

Geb. Carlsruhe, Schlesien (Pokój, Polen), 1.11.1797
Gest. Ofen/Buda, Ungarn, 30.3.1855

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Herzog Ludwig v. Württemberg; Mutter: Gräfin Henriette von Nassau-Weilburg.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1819 Heirat als dritte Gattin mit Palatin Erzherzog Joseph (1776-1847).

Laufbahn: Die besonderen Verhältnisse in Ungarn brachten es mit sich, dass M. D., die evangelisch blieb, für die Geschichte des Protestantismus in Österreich, trotz Metternichscher Missgunst, eine wichtige Bedeutung erlangen konnte. So fand z. B. Pfarrer Wimmer (Oberschützener Schulanstalten) in ihr seine Fürsprecherin. Nach dem Tod des Palatins wurde M. D., welche aus Überzeugung die Abneigung der Ungarn gegen Franz Joseph I. als legitimen König nicht geteilt hatte, zur Übersiedlung in das Palais im Wiener Augarten veranlasst, wo sie von der Polizei überwacht wurde. M. D. war eine für ihre Zeit ungewöhnlich gebildete Frau, die sich mit Bibelstudien beschäftigte und sich durch Verständnis und Wohlwollen für Angehörige aller christlichen Bekenntnisse, aber auch für Andersgläubige, Anerkennung erwarb. Sie führte in Ungarn den Brauch des Christbaums ein.

L.: Conte Corti 1950, Deitenhofen 1898, Hamann 2001, Kronfeld 1905, Loesche 1904, Loesche 1908, Loesche 1930, ÖBL, Wurzbach, Zimmermann 1942