Maresch Maria, geb. Jezewicz; Sachschriftstellerin, Pädagogin und Soziologin
Geb. Wien, 18.5.1886
Gest. Wien, 4.9.1970
LebenspartnerInnen, Kinder: War ab 1914 mit dem Ministerialsekretär Dr. Otto Maresch (22.6.1886-18.6.1945), Jurist verheiratet, unter seiner Führung wurde 1933 der „Schutzverband Österreichischer Konsumvereinigungen“ gegründet. Vier Kinder (geb. zwischen 1914 und 1922).
Ausbildungen: Studium der Germanistik und klassischen Philologie. Promotion 1910.
Laufbahn: 1911 bis 1919 Unterricht an der Landeslehrer-Akademie. 1919 Wechsel in das Unterrichtsministerium, dort Übernahme des Referats für Frauenbildung. Erster weiblicher Sektionsrat im Unterrichtsministerium, schuf die Frauenoberschulen und führte den hauswirtschaftlichen Unterricht ein. 1934 gründete sie das Institut für Lebenswirtschaft und unterrichtete dort. 1945-1949 war sie Chefredakteurin der „Österreicherin“, 1946 erster weiblicher Ministerialrat in Österreich. Über Hildegard Burjans Intervention wurde sie zu einer der ersten Referentinnen im Unterrichtsministerium (1.10.1919-30.4.1938) bestellt. Auch nahm sie zusammen mit Hildegard Burjan, Ignaz Seipel und Hanny Brentano an den ersten Beratungen zur Gründung der Caritas Socialis teil. Sie rief Anfang der 1920er Jahre die Bewegung für Lebensunterricht und Lebenswirtschaft ins Leben, die 1932 2.000 Lehrerinnen zu ihren Mitarbeiterinnen zählte. Außerdem war sie ab 1928 Herausgeberin der „Blätter für Lebenswirtschaft und Lebensunterricht“.
In ihren Beiträgen sprach sie sich nicht direkt gegen das Frauenstudium aus, war jedoch darauf bedacht, dass Frauen auch die praktischen Lebensaufgaben berücksichtigen.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
W. u. a.: „Aus Polens Geschichte und Kultur“ (1915), „Der Heilige und das Volksgericht“ (1917), „Der russische Mensch. Zur Ideengeschichte und Psychologie des Ostens“ (1918), „ Elisabeth, Landgräfin von Thüringen. Ein altes, deutsches Heiligenleben im Lichte der neueren geschichtlichen Forschung“ (1918), „Briefe der Katharina von Siena“ (1921), „Die Lebenserziehung der Jugend“ (1929), „Ehe und Familie auf kleinstem Lebensraum“ (1933), „Christus und das Abendland“ (1933), „Mitten im Leben. Ein Mädchenbuch“ (1947), „Das Buch vom einfachen Leben“ (1947), „Notburg, die treue Magd Gottes“ (1948). Herausgabe: „ Lebenspflege in Vergangenheit und Gegenwart“ (1923), „Neue Jugend. Ein Buch der Lebensgestaltung für junge Mädchen“ (1930), „Das Buch der Frau. Lebensberatung und Lebensgestaltung“ (1951), „Blätter für Lebenswirtschaft und Lebensunterricht im Auftrage des Reichsverbandes der Arbeitsgemeinschaften für Lebensunterricht“ (1928-1937), „Die Monarchie. Wochenschrift für Kultur, Politik und Volkswirtschaft“ (ab 1918), Die Österreicherin. Monatsschrift für Frauen Österreichs“ (1945-1949). Beiträge: „Probeehe – Kameradschaftsehe. Rundfrage um ein modernes Problem. In: NWT, 21.10.1928, S. 5f.“, „Sollen die Frauen studieren? In: NFP, 14.4.1935, S. 3f.“, „Hausarbeit als Wissenschaft. In; NFP, 4.7.1935, S. 3.“, „Der Anteil der Frau am Aufbau des Staates. In: NFP, 3.11.1935, S. 2f.“, „Neue Kultur der Geselligkeit. In: NFP, 12.4.1936, S. 6f.“, „Eine Pflicht der Frau von heute. In: NFP, 27.6.1936, S. 2“, „Frauenüberschuß und Beruf. In: NFP, 6.5.1937, S. 1f.“, „Erziehung der Mädchen zum praktischen Leben. In: NFP, 21.5.1937, S. 11“
L.: Buckmann 2001, Jugendschriftenkommission 1948, Kronthaler 1995, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Dankgebet der christlichsozialen Jüdin. In: AZ, 10.5.1921, S. 1 (Karikatur)
Susanne Blumesberger