Mahler-Werfel Alma Maria, geb. Schindler, verw. Mahler, gesch. Gropius, verw. Werfel; Komponistin, Schriftstellerin und Salondame

Geb. Wien, 31.8.1879
Gest. New York City, New York, USA, 11.12.1964

Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Emil S. Schindler, Maler (†1892); Mutter: Anna Mahler; eine Schwester. Ein Teil ihrer Familie war nationalsozialistisch eingestellt.

LebenspartnerInnen, Kinder: 1902-1911 verheiratet mit Gustav Mahler, Komponist; 1915-? verheiratet mit Walter Gropius, Architekt; 1918-1945 verheiratet mit Franz Werfel, Schriftsteller; drei Töchter: Anna, verh. Zsolnay (*1904), Bildhauerin; Maria (1902-1907); Manon (1916 -1919); ein Sohn (1918-1919).

Freundschaften: A. M.-W. nennt in ihrer Autobiografie v. a. Helene Berg, Annemarie Busch-Meier-Graefe und Berta Zuckerkandl als Frauen, mit denen sie regelmäßiger freundschaftlicher Kontakt verband (auch innerhalb der kulturellen Zirkel). War mit Schuschnigg befreundet, bekannt mit Starhemberg.

Ausbildungen: Unterricht durch Hauslehrer, Kompositionsunterricht bei Josef Labor und Alexander Zemlinsky. Unter Anleitung ihres Lehrers A. von Zemlinsky machte sie eigene kompositorische Versuche, von denen 2 Hefte mit Liedern erhalten sind.

Laufbahn: Von A. M. W. sind Kompositionen vor allem aus den Jahren 1888 bis 1902 (vor ihrer Eheschließung) erhalten. Sie arbeitete an Gustav Mahlers musikalischen Produktionen mit und betreute seinen Nachlass, u. a. die Mahler-Stiftung, Werkaufführungen, Denkmalsetzung, Redaktion der Briefveröffentlichungen. Sie hatte zu großen Teilen das finanzielle und administrative Management der literarischen Produktionen Franz Werfels über. In den Jahren von etwa 1918 bis zu ihrer Emigration 1938 führte sie in Wien einen künstlerischen Salon. Ihr Salon war im Wien der Zwischenkriegszeit Treffpunkt für zahlreiche Künstler und Intellektuelle. Betreute auch die künstlerische Produktion von Oskar Kokoschka. Am 13. März 1938 verließ sie mit ihrer Tochter Österreich.

Die Veröffentlichungen ihrer Memoiren (deutsch: 1960), in denen sie auch über die männlichen Genies schreibt, mit denen sie befreundet war, riefen aufgrund der entlarvenden Direktheit ihrer Schilderungen einen Skandal hervor.

Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: Parkanlage in 1030 Wien, im Bereich Barmherzigengasse/Juchgasse/ Landstraßer Hauptstraße, 2008.

Qu.: NB Porträtsammlung-Katalog; Tagblattarchiv/Personenmappe; Philadelphia, University of Pennssylvania, The Charles Patterson Van Pelt Library.

W.: Herausgabe von Briefen und Erinnerungen von/an Gustav Mahler. „And the Bridge is Love“ (1958, dt. Mein Leben 1960)

L.: BLÖF, Bolbecher/Kaiser 2000, Gruber 1990, Hall/Renner 1992, Kratzer 2001, Marx/Haas 2001, Michaels 1991, Olivier/Weingartz-Perschel 1988, Rode-Breymann 1999, Wedel 2010, Wessling 1983, www.aeiou.at