Mahler Margaret, geb. Schönberger, Margarete Mahler-Schönberger, Margarete Schönberger-Mahler; Psychiaterin, Psychoanalytikerin und Pädiaterin
Geb. Ödenburg, Ungarn (Sopron), 10.5.1897
Gest. New York City, New York, USA, 2.10.1985
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Gusztav Schönberger; Mutter: Eugenia Wiener.
Ausbildungen: Besuch der „höheren Töchterschule“ in Sopron, Vaci Utcai Gymnasium Budapest; während der Gymnasialzeit erster Kontakt mit der Psychoanalyse; Studium der Kunstgeschichte und Ästhetik, dann Medizin an der Universität Budapest; Wechsel an die Medizinische Fakultät in München, Studienabschluss in Jena, 1922 Promotion; Weiterbildung zur Kinderärztin in Wien; psychoanalytische Ausbildung am Lehrinstitut der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.
Laufbahn: In Wien Eröffnung einer kinderärztlichen Praxis; 1933 außerordentliches Mitglied der WPV; 1934 Einrichtung einer psychoanalytisch orientierten Kinderklinik („Ambulatorium Rauscherstraße“), wurde Expertin des Rorschachtests; 1938 Emigration nach New York, 1940 Mitglied der New York Psychoanalytic Society; Leiterin der Ausbildung des Philadelphia Psychoanalytic Institute; Einrichtung eines therapeutischen Kindergartens am Einstein College gemeinsam mit ihrem Kollegen Manuel Furer, entwickelte ein dreiteiliges Therapiesystem: Mutter, Kind und Therapeut.
M. M. verfasste theoretische Arbeiten mit Schwerpunkt Kinderpsychiatrie und Kinderpsychoanalyse; Arbeit mit psychotischen, autistischen und symbiosegestörten Kindern; Pionierarbeit auf dem Gebiet der Säuglingsbeobachtung und -forschung; als Forschungsdirektorin des Masters Children´s Center Untersuchung der Beziehung von Säuglingen zu ihren Müttern, Begründung einer neuen Forschungsrichtung, Hauptfragen waren die Schritte der Loslösung des Säuglings von seiner Mutter und seine trotzdem vorhandene Einheit mit der Mutter.
Ausz., Mitglsch.: Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Ehrenpräsidentin der René Spitz-Gesellschaft; mehrere amerikanische ForscherInnen (etwa Robert Stoller, Nancy Chodorow, Carol Gilligan u. a.) beriefen sich auf ihre Ansätze der Objektbeziehungstheorie und der Beziehungs- und Loslösungsdynamik. 1969 Agneces Prucell McGavin Award der Am. Psychiatric Assn., Frieda Fromm Reichmann Award der Am. Acad. of Psychoanalysis, Heinz Hartmann Award der New York Psychoanalytic Institutes.
Qu.: Yale University,New Heaven,Connecticut.
W. u. a.: „Autism and Symbiosis: Two Extreme Disturbances of Identity. International Journal of Psycho-Analysis 39“ (1958), „Observations on research regarding the „symbiotic syndrome“ of infantile psychosis. Psychoanalytic Quarterly 29“ (1960), „Certain Aspects of the separation-individuation Phase. Psychoanalytic Quarterly 32“ (1963), „Mother-child interaction during separation-individuation. Psychoanalytic Quarterly 34“ (1965), „Notes on the development of basic moods: the depressive affect. In: Loewenstein, R. M. (ed.): Psychoanalysis, a General Psychology“ (1966), Symbiose und Individuation. Die psychische Geburt des Menschenkindes. Psyche 29“ (1975), „ Die Bedeutung des Loslösungs- und Individuationsprozesses für die Beurteilung von Borderline-Phänomenen. Psyche 29“ (1975), „(mit F. Pine, A. Bergman): The Psychological Birth of the Human Infant: Symbiosis and Individuation“ (1975; deutsch: Die Psychische Geburt des Menschen: Symbiose und Individuation. 1978), „Selected Papers“ (1979), „Studien über die drei ersten Lebensjahre“ (1985)
L.: Feikes 1999, Göllner 199, Kerbl 1992, Kröner 1983, Mühlleitner 1992, Mühlleitner 2002, ÖNB 2002, Röder/Strauss 1980-1983, Wedel 2010