Löw Franzi, Danneberg-Löw; Fürsorgerin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 2.1.1916
Gest. 1997
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Jurist und Direktor der Nordbahn. Zwillingsschwester Hilde.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Wilhelm Danneberg (†1977), Dr.iur.
Ausbildungen: Volksschule und Gymnasium in Wien, nach der Matura Fürsorgerinnen-Schule von Ilse Arlt, 1937 Diplom.
Laufbahn: Bewarb sich um einen Posten bei der Gemeinde Wien, wurde jedoch abgelehnt. Im September 1937 wurde sie Fürsorgerin der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, zunächst in der Kindertagesheimstätte in der Aspernbrückengasse, ab 1938 in der Fürsorgezentrale der Israelitischen Kultusgemeinde in der Seitenstettengasse. F. L. kümmerte sich um Frauen und Kinder, deren Männer und Väter in Konzentrationslager deportiert wurden. 1942 übernahm sie zusammen mit Lily Neufeld die Leitung der gesamten Fürsorge. Vom Jugendgerichtshof als Kurator für zahlreiche außereheliche und behinderte jüdische Kinder eingesetzt. Von diesen wurden einige nach Steinhof transportiert und ermordet. F. L. organisierte auch Kindertransporte. Sie konnte zahlreiche Kinder retten, in dem sie unter anderem einen katholischen Pfarrer bat, Taufurkunden zu erstellen. 1945 trat sie in den Dienst der Stadt Wien und wurde im Referat Körperbehindertenfürsorge des Gesundheitsamtes, MA 15, Hauptfürsorgerin. 1979 Pensionierung.
Ausz.: 1966 Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich, 1972 Amtsrat.
L.: Women in the Holocaust 2005, Dokumentationsarchiv 1992