Löw Beer Helene; Psychologin

Geb. Wien, 21.3.1908

Herkunft, Verwandtschaften: Staatsbürgerschaft: österreichisch, Heimatszuständigkeit (gemäß Nationale): Fischamend, NÖ. Vater: Rudolf Löw Beer, Fabrikant in Wien.

LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Kusi Inoue (Japaner, Historiker). Wohnhaft zur Zeit des Studiums: Wien I, Ebendorferstraße 8.

Ausbildungen: Volksschule besucht in der Bartensteingasse in Wien. Anschließend Humanistisches Mädchengymnasium, Wien 6, Rahlgasse 4. Matura im Sommer 1926. Beginn des Universitätsstudiums in Wien im Oktober 1926. Zweitfach: Geschichte. Besuchte in den beiden ersten Semestern geschichtliche Übungen, da sie Geschichte als Hauptfach nehmen wollte. Wandte sich ab dem dritten Semester jedoch der Psychologie zu. Im 3., 5., 6. und 7. Semester Praktika bei Charlotte Bühler (über Kinderpsychologie, Jugendpsychologie, Statistik und Gestaltpsychologie). Vom 5. Semester an ständig das psychologische Kolloquium bei Karl Bühler besucht.

Arbeitete vom 5. bis zum 7. Semester unter Anleitung von Hildegard Hetzer, Assistentin von Charlotte Bühler, an ihrer Dissertation. Hörte Vorlesungen bei Karl und Charlotte Bühler, Schlick, Reininger und Gomperz. Besuchte außerdem historische Vorlesungen. Verbrachte das 8. Semester an der Universität Freiburg, wo sie sich mit der Philosophie Martin Heideggers befasste, nahm aber auch an psychologischen Übungen bei Jonas Cohn teil. Titel der Dissertation: „Schwierigkeiten der Pflegemutter mit dem Pflegekind“, beurteilt von Karl Bühler (März 1931), ebenfalls unterzeichnet von Moritz Schlick (März 1931). Auszug aus der Beurteilung: „Die Materialfülle versucht die Arbeit deutlich und lebendig zu machen. […]. Man muss die methodischen Schwierigkeiten, die zu überwinden waren bei ihrer Beurteilung im Auge behalten und daran denken, dass sie im Dienst von praktisch sehr wichtigen Aufgaben der sozialen Fürsorge steht, die sie an entscheidenden Punkten zu fördern geeignet ist. Alles in allem erfüllt sie die an eine Dissertation zu stellenden Anforderungen.“

Zur Doktorprüfung aus Psychologie (und Philosophie) in Verbindung mit Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit gemeldet am 5.5.1931.

Qu.: UA Wien, Rigorosenakt, PN 10889, Nationale.

W.: „Gem. m. Danzinger, Lotte/Hetzer, Hildegard: Pflegemutter und Pflegekind. In: Psychologie der Fürsorge II“ (1930), „Schwierigkeiten der Pflegemutter mit dem Pflegekind. Phil. Diss. Wien“ (1931), „Gem. m. Morgenstern, Milan/Nassau, Franz/Anninger, L./Rubin, M.: Heilpädagogische Praxis: Methoden und Material“

Iris Schiner