Leitmaier Charlotte; Juristin und Kirchenrechtlerin

Geb. 2.3.1910
Gest. 1997

Ausbildungen: Erste Frau, die sich um ein Studium als ordentliche Hörerin an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien bewarb (1933/34), Sonderbewilligung des damaligen Erzbischofs Kardinal Innitzer, erhielt im Juli 1936 das Absolutorium, zur Promotion jedoch nicht zugelassen, 1936 Mittelschullehramtsprüfung, 1933-36 Studium der Rechtswissenschaften in Wien, Lehramtsprüfung aus dem Fach Religion, Sponsion 1933; nach Außer-Dienst-Stellung 1938 Studium Englisch und Latein mit Lehramtsprüfung.

Laufbahn: Erste Katechetin Österreichs, 1936-38 Religionsunterricht am Gymnasium. Neben ihrer Tätigkeit als Gymnasiallehrerin habilitierte sich Ch. L. 1948 für Kirchenrecht, seither Vorlesungen an der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Gastvorlesungen an der Universität Oxford im Studienjahr 1953/54; 1964 Ernennung zur außerordentlichen Universitätsprofessorin für Kirchenrecht, 1968 Ordinaria, Emeritierung 1980.

Qu.: Tagblattarchiv/AK.

W. u. a.: „Die Kirche und die Gottesurteile“ (1953), „Das Privateigentum im Gratianischen Dekret. In: Studia Gratiana“ (1954), „Das Laienrecht der katholischen Kirche. In: Österreichisches Archiv für Kirchenrecht, 10. Jg.“ (1959), „Bischofkonferenzen. In: Österreichisches Archiv für Kirchenrecht, 17. Jg.“ (1966), „Bischofkonferenzen secundo. In: Österreichisches Archiv für Kirchenrecht, 17. Jg.“ (1966), „Der Katholik und sein Recht in der Kirche. Kritisch-konservative Überlegungen“ (1971), Die Assenspflicht des gläubigen Katholiken. In: A. Scheuermann u.a. (Hrsg.), Convivium utriusque iuris. Alexander Dordett zum 60. Geburtstag“ (1976), „Liturgie und Recht. In: P. Leisching, F. Pototschnig, R. Potz (Hrsg.), Ex Aequo et Bono. Willibald Plöchl zum 70. Geburtstag“ (1977), „Thomas Becket oder die Rolle des Gewissens im Spannungsfeld von Kirche und Staat. In: Österreichisches Archiv für Kirchenrecht, 31. Jg.“ (1980)

L.: BLÖF, Luf 2002, Weinzierl 1975, Who’s Who in the Catholic World 1983