Lecher Helene, geb. v. Rosthorn; Philanthropin
Geb. Wien, 8.9.1865
Gest. Wien, 2.10.1929
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: J. v. Rosthorn, erster k. k. Gewerbeinspektor für Tirol, Vorarlberg und Kärnten.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Ernst Lecher (1856-1926), Physiker.
Laufbahn: Die auf dem mütterlichen Landgut bestehende Tradition der Pflege Erkrankter durch die Gutsfrau gab H. L. die erste Anregung für eine wohldurchdachte Krankendiät. Sie leitete zu Beginn des 1. Weltkriegs die Diätküche des Kriegsspitals des Amerikanischen Roten Kreuzes in Wien-Meidling. Sie richtete in dem von dem Wiener Physiologen A. Durig als Oberstabsarzt geleiteten Kriegs-Barackenspital Wien-Grinzing (6000 Betten) eine Diätküche für Schwerkranke ein. Nach Auflösung des Kriegsspitals 1919 führte sie zwei dieser Baracken als Tagesheim für gesundheitsgefährdete Kinder weiter. Dieses Kindertagesheim finanzierte sich aus privaten Spenden aus dem In- und Ausland. H. L. galt als besonders aktiv auch in der individuellen Hilfe für ihre Pfleglinge und deren Familienangehörige.
L.: BLÖF, Czeike Bd. 4, 2004, Neue Österr. Biographie 1931, ÖBL, Die Österreicherin, Jg. 2, 1929, H. 9, NFP 4.10.1929, 5.10.1929, www.doceri.de/zeitung/