Langkammer Marianna Margaretha, geb. Kolberg, Ps. Richard Nordmann, R. N., Colbert; Schauspielerin, Dramatikerin und Schriftstellerin
Geb. Wien, 18.8.1866
Gest. Wien, 5.10.1922
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Karl Langkammer (1854-1936), Schauspieler, Theaterfachmann und Dramatiker.
Laufbahn: M. M. L. ging 1885 gemeinsam mit ihrem Mann nach Amerika, wo sie u. a. am McVickers-Theater in Chicago als 1. Soubrette in Possen und Operetten auftrat und anschließend zwei Jahre durch Nordamerika reiste. Wieder in Europa spielte sie 1889/90 im „Münchner Ensemble“ und anschließend in Kassel. Nach einem Gastspiel in Leipzig lehnte sie ein Engagement an das Deutsche Volkstheater in Wien ab und widmete sich ab nun ausschließlich ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Sie wurde Mitarbeiterin des „Wiener Extrablattes“, des „Neuen Wiener Tagblattes“ und der „Neuen Freien Presse“ und machte sich zuerst als Dramatikerin, später auch als Erzählerin, einen Namen. M. M. L. wurde als Verfasserin sozialkritischer Wiener Sittenstücke geschätzt.
Ausz.: 1904 Bauernfeld-Preis für den „Komtessenroman“.
Qu.: Sammlung Mansfeld, Wien.
W. u. a.: „Gefallene Engel“ (1893), „Die Überzähligen. Volksstück“ (1885), „Halbe Menschen. Komödie“ (1898), „Das Lied im Volke“ (1900), „Die Winkelhofer. Volksstück“ (1901), „Ein Komtessenroman“ (1902), „Ewig das Weibliche. Novellen“ (1904), „Fremde Erde. Roman“ (1905), „Menschen von Gestern. Novellen“ (1914), „Der Tanzmeister und andere alte Wiener Geschichten“ (1921)
L.: Brümmer 1913, Eisenberg 1903, Giebisch/Gugitz 1964, Kosch 1953, Kosel 1902-06, Nagl/Zeidler/Castle 1899-1937; ÖBL, ÖNB 2002, Pataky 1898, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982