Langer Angela; Schriftstellerin
Geb. Wien, 21.12.1886
Gest. Kirchberg b. Wagram, NÖ, 25.6.1916
Laufbahn: Als Ältestes von neun Kindern musste A. L. schon früh als Dienstmädchen arbeiten. Anschließend als Kindermädchen in Budapest tätig, danach durch persönliche Empfehlung nach London, wo sie in der Familie des Redakteurs O. Brandes Aufnahme fand, der ihr gemeinsam mit seiner Tochter in England und auf Reisen weitere Bildungswege erschloss. Sie schrieb ihren ersten (autobiografischen) Roman in englischer Sprache, übersetzte ihn ins Deutsche und − nach längerem Aufenthalt in Brüssel − ins Französische. Sie arbeitete dann auf einem Bauernhof in Bozen als Magd und nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kurze Zeit als Pflegerin im Sanatorium Königinhof. 1915 in Berlin, wo sie auch einige Zeit Mitarbeiterin der Zeitschrift „Pan“ war, fand sie, in Not geraten, durch ihren Verleger S. Fischer Unterstützung und Zugang in literarische Kreise. Plötzlich erkrankt, wurde sie nach ihrem Wunsch in die Heimat zurückgebracht und starb nach wenigen Tagen an einem Nervenfieber. A. L.s Erzähltalent wurde von namhaften Zeitgenossen wie Hugo v. Hofmannsthal gewürdigt.
W.: „Stromaufwärts. Aus einem Frauenleben“ (1913), „Der Klausenhof. Roman“ (1916), „Deghina. Erzählung. In: Die neue Rundschau, Jg. 17“ (1916). Geschichten und Erzählungen in Zeitschriften und Zeitungen.
L.: Braun-Prager 1936, Giebisch/Gugitz 1964, Giebisch 1948, Kosch 1968, ÖBL, Raabe 1964, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982, Spiero 1950