Kutschera-Mitter Lore, Eleonora, geb. Belani; Botanikerin
Geb. Villach, Kärnten, 14.9.1917
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: DI Eduard Belani, Hochbauingenieur der Bundesbahnen, prägte durch viele Bauten das Stadtbild Villachs mit; Mutter: Eleonore Belani, geb. Bitterlich.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1942 Heirat mit dem DI Friedrich Wilhelm Kutschera, mit Ende 1945 als vermisst erklärt.
Ausbildungen: 1923-27 Volksschule in Villach, anschließend Gymnasium, 1935 Matura; ab 1935 Studium der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, 1939 Beendigung des Studiums als Dipl.-Ing.; 1962 Dr.
Laufbahn: Ab 1.10.1939 wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für angewandte Pflanzensoziologie in Villach, Leitung E. Aichinger; Mai 1944 bis August 1945 landwirtschaftliche Lehrerin; Leiterin des Villacher Instituts, November 1945 bis November 1948 im Schuldienst des Amtes der Kärntner Landesregierung tätig; Frühjahr 1950 Auftrag zur monographischen Bearbeitung und Kartierung des Keutschacher Moor-Seentals, 31.12.1953 Ausscheiden aus dem Amt der Kärntner Landesregierung; 1954 Beginn der wissenschaftlichen Arbeit am Pflanzensoziologischen Institut in Klagenfurt, 1961-1982 Leiterin des von ihr neu gegründeten Referats, später der Abteilung für Botanik und Pflanzensoziologie an der Bundesanstalt für Alpenländische Landwirtschaft in Gumpenstein, Irdning. 1969 Habilitation („Ackergesellschaften Kärntens als Grundlage standortgemäßer Acker- und Grünlandwirtschaft“), 1978 Ernennung zum tit. ao. Prof.; Vizepräsidentin der ersten internationalen Gesellschaft für Wurzelforschung.
L. K.-M. leistete einen großen Beitrag zur Vertiefung der Lebensraumforschung für alle Gebiete der Landschaftspflege und Landschaftsnutzung, früher Einsatz für den Umweltschutz. Untersuchungen in extremen Klimaräumen der Erde.
Ausz.: 1961 Theodor-Körner-Preis; 1991 Ehrenurkunde der Landeshauptstadt Klagenfurt für besondere Verdienste auf wissenschaftlichen Gebiet.
W. u. a.: „Moorpflanzengesellschaft, ihr Wurzelbild und ihre Ökologie. 9. Tagung für Moorforschung, Kesztely Ungarn“ (1956), „Wurzelatlas mitteleuropäischer Acherunkräuter und Kulturpflanzen“ (1960), „Erfolgreiche Landwirtschaft durch Pflanzensoziologie“ (1961), „Veränderungen von Grünlandbeständen durch die Gülledüngung und Vermeidung von Verunkrautung. In: Bericht der 5. Arbeitstagung ‚Fragen der Güllerei‘ (1968)“ (1969), „Über das geotrope Wachstum der Wurzel. Beiträge zur Biologie der Pflanze 47“ (1971), „Erklärung des geotropen Wachstums aus Standort und Bau der Pflanzen. Land- u. Forstw. Forschung in Österreich 5“ (1972), „Landschaftsökologische Bedeutung der Almwirtschaft. Der Alm- und Bergbauer 29“ (1979), „Führer zur Exkursion durch das Glocknergebiet und die Karnischen Alpen in Kärnten. 3. SH der Mitteilungen der Ö. B. G“ (1981), „Die unterirdische Welt der höheren Pflanzen, ihre Bedeutung für den Natur- und Landschaftsschutz. Kärntner Naturschutzblätter, Separata 82“ (1982), „Wurzel-Tropismen als Funktion der Wasserabgabe und –aufnahme, die „Wassertheorie“. In: Wurzelökologie und ihre Nutzanwendung, Root Ecology and its Practical Application“ (1983), „SO2-Schäden an Acker-, Grünland- und Waldbeständen – ihre Merkmale. Angew. Botanik Göttingen 58“ (1984), „Die heutige Verteilung von Wald und Grasland – ihre Ursachen und ihre Bedeutung für den Umweltschutz. Sauteria 1“ (1986)
L.: Speta (o. J.), Speta (2002)