Krausgruber Antonie, Geschäftsfrau und Widerstandskämpferin

Geb. Salzburg, Sbg. 29.7.1886

Gest. ?

Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Franziska Krausgruber, gest. 1890 und Thomas Hell (Held?). Schwester: Viktoria Krausgruber.

LebenspartnerInnen, Kinder: Ein Kind, geb. 1909.

Laufbahn: A. K. Besuchte in Hall/Tirol die Volksschule und war nach der Schulentlassung in verschiedenen Berufen tätig. Seit 1919 ist sie Inhaberin einer Weißnäherei in Innsbruck. Sie wird am 12. September 1939 verhaftet und am 15. September 1939 von der Stapo Innsbruck verhört. Sie gesteht, von Elisabeth Feiersinger im Mai 1939 als Zeichen der Mitgliedschaft in einer legitimistischen Organisation eine Vergissmeinnichtblume erhalten zu haben. Laut ihrer Aussage hat Elisabeth Feiersinger gemeint, dass nur Personen mit Sympathien für Otto von Habsburg und GegnerInnen des Nationalsozialismus als Mitglieder der legitimistischen Partei aufgenommen werden. Sie hat mit ihrer Schwester Viktoria die Ziele der Bewegung besprochen. Ihre Gegnerschaft zum Nationalsozialismus entspringt ihrer religiösen Haltung. Sie gibt an gewusst zu haben, dass es sich um eine illegale legitimistische Organisation handelt, die gegen den Nationalsozialismus gerichtet war. Sie hat geglaubt, dass die Wiederrichtung der Monarchie im Zuge einer gegen die nationalsozialistische Regierung gerichteten Volksbewegung möglich wäre. Sie gesteht, dass sie und ihre Schwester gewusst haben, dass die Organisation staatsfeindlich ist und ihr Ziel nach dem Gesetz als (Vorbereitung zum) Hochverrat gilt. Sie wird am 15. September 1939 aus der Haft entlassen.

Am 19. April 1944 wird sie vom Sondergericht beim Landgericht Innsbruck wegen Vergehens gegen das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien zu vier Monaten Gefängnishaft verurteilt.

L.: Dokumentationsarchiv 1984b

 

Karin Nusko